Trotz dieser Verbesserung bleibt es für vermögende Steuerflüchtlinge leicht, ihr Geld in der Schweiz zu verstecken.

Gegenüber 2018 hat der Finanzplatz Schweiz das Risiko, als Hafen für Steuerflüchtlinge aus aller Welt zu funktionieren, um 12 Prozent abgebaut, wie Alliance Sud am Dienstag aufgrund der neuesten Berechnungen des Tax Justice Network mitteilt.

Die Verbesserung lasse sich auf den Ausbau des automatischen Informationsaustauschs von Bankkundendaten (AIA) zurückführen. Unterdessen erstreckt sich der Informationsaustausch auf über 100 Staaten.

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Die Entwicklungsorganisation Alliance Sud bemängelt dabei, dass mit wenigen Ausnahmen keine armen Länder am AIA beteiligt sind. Vermögende aus diesen Staaten könnten ihr Geld nach wie vor praktisch risikofrei vor dem Fiskus ihrer Heimat verstecken, indem sie die Offshore-Dienste der Schweizer Finanzbranche in Anspruch nehmen.

Als Beispiel führt Alliance Sud die Enthüllungen über Schweizer Offshore-Konstrukte von Isabel dos Santos an, der Tochter des ehemaligen Langzeitpräsidenten von Angola.

Nach Angaben der Schweizerischen Bankiervereinigung verwalten Schweizer Institute über einen Viertel der weltweiten grenzüberschreitenden Vermögen, wie Alliance Sud weiter schreibt. Damit sei die Schweiz der grösste Offshore-Finanzplatz der Welt. Angesichts dessen und trotz der Aufweichung des Bankgeheimnisses sei der Beitrag der Schweiz zur Bekämpfung der Steuerflucht nach wie vor ungenügend.

Alliance Sud fordert deshalb, die Schweiz müsse ärmeren Ländern bei der Erfüllung von OECD-Standards in Steuerfragen helfen. Bei einer weiteren Reform des Aktienrechts müsse ein öffentliches Register der wirtschaftlich Berechtigten eingeführt werden, das klar stellt, wem Offshore-Firmen wirklich gehören. Die länderbezogenen Berichte der multinationalen Konzerne sollen zudem öffentlich gemacht werden.

(sda/tdr)