Die Europäische Union und die Ukraine haben am Freitag den zweiten Teil ihres Assoziierungsabkommens unterzeichnet und damit scharfe Reaktionen Russlands hervorgerufen. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel unterschrieb der ukrainische Präsident Petro Poroschenko den Vertrag, der dem osteuropäischen Land stufenweise einen freien Zugang zum EU-Binnenmarkt eröffnen soll. «In den vergangenen Monaten hat die Ukraine den denkbar höchsten Preis gezahlt, um den europäischen Traum Wirklichkeit werden zu lassen», sagte Poroschenko bei der Zeremonie.
Russland hatte nach der stärkeren Hinwendung der Ukraine Richtung Westen Soldaten auf die Krim geschickt, die sich in einem umstrittenen Referendum dann von der Ukraine ablöste und Russland anschloss. Im Osten der Ukraine liefern sich prorussische Separatisten zudem schwere Kämpfe mit ukrainischen Regierungstruppen.
Russland erwägt Massnahmen
Traditionell hat die Ukraine enge Handelsbeziehungen mit dem Nachbarland Russland. Unmittelbar nach der Unterzeichnung des Abkommens drohte der stellvertretende russische Aussenminister Grigori Karasin nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax der Ukraine mit «schwerwiegenden Konsequenzen.» Russland werde Massnahmen zum Schutz seiner Wirtschaft ergreifen, falls diese auch durch die ebenfalls in Brüssel unterzeichneten ähnlichen EU-Abkommen mit den ehemaligen Sowjetrepubliken Georgien und Moldau Nachteile erleiden sollte, sagte der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut Ria-Bericht in Moskau.
(reuters/me)