Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Nothilfen für griechische Banken ein weiteres Mal erweitert. Dies verlautete am Dienstag aus Bankkreisen in Athen, wie mehrere Nachrichtenagenturen berichteten.
Es ist bereits das vierte Mal seit vergangenem Mittwoch, dass der Rahmen für die sogenannten ELA-Notkredite angehoben wird. Mit dem Geld sollen die Banken trotz der starken Mittelabflüsse zahlungsfähig bleiben. Denn wegen der drohenden Staatspleite und Kapitalverkehrskontrollen holen viele Griechen ihr Geld von den Konten.
Telefonkonferenz im Falle erneuten Bedarfs
Reuters berichtete, die Nothilfen seien um etwas weniger als eine Milliarde Euro angehoben worden. Bei Bedarf werde der EZB-Rat erneut zu einer Telefonkonferenz zusammenkommen, um eine Ausweitung des Finanzrahmens zu besprechen.
Vorige Woche hatte der EZB-Rat den Rahmen für die Hilfen auf rund 86 Milliarden Euro angehoben, um ihn dann laut Insidern am Montag erneut um zwei Milliarden aufzustocken.
Treffen der Euro-Finanzminister
Am Montagabend hatten die Staats- und Regierungschefs der Euro-Staaten über neue Vorschläge Griechenlands für Einsparungen und Reformen auf einem Sondergipfel beraten. Am Mittwochabend treffen sich die Euro-Finanzminister erneut.
Bis dahin sollen Experten von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) neue Reformvorschläge der griechischen Regierung geprüft haben. Gelingt keine Einigung auf weitere Finanzhilfen bis zum Ende des aktuellen Hilfsprogramms Ende Juni, droht Griechenland die Zahlungsunfähigkeit und damit das Ausscheiden aus dem Euroraum.
(sda/me)
So will Brüssel den Euro langfristig retten
Der langfristige Plan zur Euro-Rettung: Mit einem Bündel von Massnahmen wollen die fünf Präsidenten der EU-Institutionen den Euroraum krisenfest machen. In einer ersten Phase von Juli 2015 bis Ende Juni 2017 sollen die bereits bestehenden Instrumente innerhalb der EU-Verträge genutzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Bankenunion zu vollenden.