Hören sie das Wort Vogelschutz, verdrehen Strömler die Augen. Und das immer öfter. Schon heute gelten für neue Strommasten und Leitungen strenge Vorschriften, die verhindern sollen, dass Vögel wegen Stromschlägen in den Hochspannungsleitungen verenden. Doch nun plant der Bund ein grosses Retrofit-Programm, das alle bereits gebauten Anlagen unter die Lupe nimmt und Nachrüstungen verlangt, wie Barbora Neveršil vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) bestätigt. Hohe Baukosten – und viel Planungsarbeit – dürften damit vor allem auf grosse Überlandwerke wie Axpo, BKW und CKW zukommen.


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«Wir streben an, die Vorschriften der Leitungsverordnung und des Eisenbahnrechts so zu präzisieren, dass für bestehende Anlagen, die für Vögel mit grosser Flügelspannweite eine Stromschlaggefahr darstellen, eine Sanierungspflicht besteht», schreibt das Bafu. Gemeint sind Vögel wie Störche, Greifvögel und Uhus. Sitzen sie bloss auf einer Leitung, passiert ihnen nichts. Kommen sie mit ihren Flügeln aber gleichzeitig einer zweiten Leitung oder einem geerdeten Teil an einem Masten zu nahe, fliesst der Strom durch sie hindurch. Und das überlebt kein Tier.

Michael Heim Handelszeitung
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