In der US-Konzernwelt herrscht ein hohes Tempo. Alle drei Monate müssen börsenkotierte Unternehmen Geschäftszahlen vorlegen. Dies könnte sich jetzt ändern: Präsident Donald Trump lässt die Börsenaufsicht SEC eine Abschaffung der Pflicht zur Quartalsberichterstattung prüfen, wie er heute auf Twitter ankündigte.
Mit seinem Entscheid stellt sich Trump auf die Seite der Kritiker der Quartalsberichterstattung. Aus ihrer Sicht verunmöglicht der Drei-Monats-Rhythmus eine langfristige Geschäftsentwicklung und fördert kurzsichtiges Denken auf US-Chefetagen. Der ständige Zwang zur Berichterstattung halte manche Unternehmen davon ab, an die Börsen zu gehen.Viele Anleger schätzen allerdings, jedes Quartal Einblick in die Geschäftsentwicklung der Unternehmen zu erhalten.
Aufruf zweier Wirtschaftsführer
Vor Trump forderten Anfang Jahr bereits zwei Wirtschaftsführer neue Regeln für die Berichterstattung. Starinvestor Warren Buffett und JP-Morgan-Chef Jamie Dimon veröffentlichten einen gemeinsamen Leitartikel im «Wall Street Journal». Buffett und Dimon gingen darin aber viel weniger weit als Trump: Sie stellten lediglich Quartalsprognosen infrage – der Präsident liebäugelt hingegen mit einer Abschaffung sämtlicher Quartalsberichterstattung.
(mbü)
Warren Buffett: Der Starinvestor will die Börsenregeln lockern.