Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un ist einem hochrangigen Überläufer zufolge mit der zunehmenden Unzufriedenheit der Elite des abgeschotteten Landes konfrontiert. «Geringer Widerspruch oder Kritik an der Regierung, bis vor kurzem noch undenkbar, werden häufiger», sagte der frühere stellvertretende Botschafter Nordkoreas in London, Thae Yong Ho, am Mittwoch. Thae hatte sich vergangenes Jahr nach Südkorea abgesetzt.

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Er gehört damit zu den hochrangigsten Vertretern, die aus Nordkorea geflohen sind. Zu der wachsenden Kritik an der Regierung in Pjöngjang trage auch bei, dass immer mehr Informationen von aussen in das isolierte Land dringen.

Neue UN-Sanktionen

Wegen Kims Atom- und Raketenversuche im vergangenen Jahr waren die UN-Sanktionen gegen das völlig verarmte Land zuletzt verschärft worden. In seiner Neujahrsansprache hatte Kim angekündigt, einen weiteren Test einer Interkontinentalrakete vorzubereiten. Experten gehen aber davon aus, dass das Land noch Jahre davon entfernt ist, eine Interkontinentalrakete mit Atomsprengkopf zu entwickeln, die Ziele in den USA erreichen könnte.

(reuters/gku)