Balsam für die arg gescholtene Fifa: In einem Positionspapier umreissen die Sicherheits- und die Volkswirtschaftsdirektion die sportliche und wirtschaftliche Bedeutung des Fifa-Hauptsitzes für Kanton und Stadt Zürich. Sie hoffen, dass die «vielen positiven Leistungen des Weltfussballverbandes» wieder in den Vordergrund rücken.
Der Kanton bekenne sich zu Zürich als Standort des Weltfussballverbandes und hoffe, dass die Fifa in der Stadt bleibe, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der Sicherheits- und der Volkswirtschaftsdirektion vom Donnerstag. Denn unabhängig von den gegenwärtigen Problemen habe der Sitz der Fifa in Zürich «nach wie vor einen hohen Stellenwert».
Mit weit beachteten Kongressen und Anlässen der Fifa würden die Schweiz und Zürich als Wirtschafts- und Tourismusstandort wahrgenommen. So zeige beispielsweise der alljährlich stattfindende «Ballon d'or» – die Wahl der weltbesten Fussballerinnen und Fussballer – immer wieder die globale Ausstrahlungskraft des Fussballs und trage gleichzeitig den Namen Zürich in die ganze Welt hinaus.
«Wirtschaftliche Vorteile»
Mit insgesamt rund 500 Mitarbeitenden am Hauptsitz sowie in hier ansässigen Tochter- und Partnerfirmen habe der Sitz der Fifa für Zürich aber auch «erhebliche wirtschaftliche Vorteile». Der Steuerausfall für Stadt und Kanton Zürich im Falle eines Wegzugs der Fifa wäre «beträchtlich». Darüber hinaus unterstütze die Fifa den Zürcher Breiten- und Jugendsport und trage nicht zuletzt mit der Eröffnung des Weltfussball-Museums im Frühjahr 2016 zur Attraktivität der Stadt bei.
Es müsse ein gemeinsames Ziel der Schweiz, der Stadt Zürich, des Kantons Zürich sowie der Fifa sein, dass die vielen positiven Leistungen des Weltfussballverbandes in den Bereichen Gesellschaft und Sport in der öffentlichen Wahrnehmung wieder im Vordergrund stehen.
Reformen vorantreiben
Gemäss Mitteilung ist der «Kanton Zürich bereit, die Fifa auf diesem Weg zu unterstützen. Er erwartet aber auch, dass die Fifa ihre internen Reformarbeiten vorantreibt.» Der Kanton werde den weiteren Verlauf dieser Reformarbeiten «aufmerksam verfolgen».
Zudem unterstütze der Kanton Zürich den Vorschlag des Bundesrates, Bestechung unter Privaten ohne Einschränkung als Offizialdelikt zu behandeln.
(sda/ise/ama)