In Kapstadt hat jeder seine eigene Sicht der Wirklichkeit. Schwarz und weiss, steinreich und bettelarm, traumschön und potthässlich: Die Kontraste sind enorm – nach wie vor.

Die endlosen Townships zwischen Flughafen und Stadt blendet der Neuankömmling erst einmal aus. Schliesslich will man es sich hier wohlergehen lassen, und zwar mit gutem Gewissen. Bis Anfang der neunziger Jahre durfte man Südafrika nicht betreten, ohne sich moralisch zu ruinieren. Doch seit 1994, dem Jahr der ersten demokratischen Wahlen, scheinen die Besucher dem sich rasch entwickelnden Land gutzutun. Es braucht den Tourismus – und die Besucher suchen die südafrikanische Unwirklichkeit: diese perfekten Idyllen zwischen Bergen und Meer, diesen weissen Luxus, diesen exotischen Farbenrausch, dieses strahlende Licht. Man kann ohne weiteres zwei Wochen in Kapstadt verbringen und von einem Paradies ins nächste ziehen, ohne jemals den Boden der Realität berühren zu müssen.

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Das exklusivste Hotel der Stadt ist das von einem Park umgebene Mount Nelson, ein kolonialer Traum in Rosa. Das günstigste Zimmer kostet allerdings gleich viel wie die teuerste Suite im ebenfalls sehr schönen The Bay Hotel im trendigen Viertel Camps Bay, wo Sandstrand und Beachlife gleich vor der Haustür liegen. Einzigartig sind hier auch die sogenannten «Traveller’s Rooms» – konzipiert für viel reisende «millionaire backpackers», die an schicker Adresse zu vernünftigen Preisen absteigen möchten (Doppelzimmer rund 175 Franken). Zu den zeitgemäss charmanten Guesthouses mit persönlichem Touch zählen das Nine Flowers (jedes der neun Zimmer in der viktorianischen Villa ist einer südafrikanischen Blume gewidmet) und das Alta Bay mit atemberaubendem Ausblick.

Wen es zur hochglanzpolierten Victoria & Alfred Waterfront am Hafen zieht, logiert am besten in der aufgefrischten Hotellegende Cape Grace und luncht südafrikanisch modern im Emily’s. Sehr gut zum stilvollen Lunch eignen sich auch das Aubergine und The Showroom. Gourmets kommen am Kap voll auf ihre Kosten, denn die Fine-Dining-Lokale sind vergleichsweise günstig. Besonders stimmig zum Dinner sind die beiden Hotelrestaurants Azure im «Twelve Apostles» mit traumhafter Terrasse und The Cape Colony im «Mount Nelson». Zu den Lieblingslokalen trendbewusster Kapstädter zählen die belebten Bistros Five Flies und Pigalle.

Das Nightlife ist so legendär wie unüberblickbar – zwei sichere Anlaufstellen sind die loungige Opium Beachbar an der Waterkant und der opulente Bang Bang Club. Bei der nächtlichen Rückkehr ins Hotel lautet die Regel: Übertriebene Ängstlichkeit ist ebenso unangebracht, wie leichtsinnig durch unbevölkerte Seitenstrassen zu spazieren. Noch ist die Innenstadt nicht so sicher, wie sie bis zur Fussball-WM 2010 sein soll.

DIE ADRESSEN:

• Hotels
Mount Nelson,
www.mountnelson.co.za, DZ ab 730 Fr.
The Bay Hotel, www.thebay.co.za, DZ ab 175 Fr.
Cape Grace, www.capegrace.com, DZ ab 550 Fr.
Nine Flowers Guesthouse, www.nineflowers.com, DZ ab 105 Fr.
Alta Bay, www.altabay.com, DZ ab 260 Fr.

• Lunch
Emily’s,
www.emily-s.com, 202 Clock Tower, V&A Waterfront
Aubergine, www.aubergine.co.za, 39 Barnet St.
The Showroom, www.theshowroomrestaurant.co.za, Hospital St.

• Dinner
Azure,
im «Twelve Apostles», www.12apostleshotel.com

The Cape Colony, im «Mount Nelson», www.mountnelson.co.za, 76 Orange St.
Five Flies, www.fiveflies.co.za, 14 Keerom St.
Pigalle, www.pigallerestaurants.co.za, 57 Somerset Road

• Nightlife
Opium Beachbar,
www.opium.co.za, 6 Dixon Street de Waterkant
The Bang Bang Club, www.thebangbangclub.co.za, 70 Loop Street