Apple hat wegen der Wirtschaftskrise in Russland den dortigen Verkauf über das Internet eingestellt. Grund seien die extremen Schwankungen des Rubel, erläuterte das Unternehmen am Dienstag. Apple überarbeitet nun seine Preisgestaltung. Der dramatische Kurssturz des Rubel hat in den vergangenen Tagen die Gefahr einer erneuten Staatspleite Russlands heraufbeschwört. Die Wirtschaft des Landes wird von westlichen Sanktionen und dem Verfall des Ölpreises gebeutelt.
Der Rubel-Kurs legte heute trotz einer drastischen Leitzinserhöhung der russischen Zentralbank einen tiefen Absturz hin. Teile der russischen Bevölkerung verfielen angesichts des Verfalls der Währung geradezu in einen Kaufrausch. Viele Russen zog es in Elektronikmärkte, Möbelgeschäfte oder Autohäuser, wo sie ihre Ersparnisse loswerden wollen, bevor die Preise weiter explodieren.
Apple erhöhte bereits mehrfach die Preise
Einkaufszentren in Moskau erleben derzeit einen spektakulären Ansturm. Jüngstes Beispiel ist die schwedische Möbelkette Ikea, vor deren Filialen sich in den vergangenen Tagen lange Schlangen bildeten. Mehrere Stunden mussten die Kunden warten, bis sie eintreten konnten.
Zuvor erhöhte Apple laut Twitter-Berichten heute erneut die Preise für seine Produkte in Russland. Zum wiederholten Mal: Bereits Ende November hatte der Konzern die Preise für seine iPhones, iPads und MacBooks um durchschnittlich mehr als 20 Prozent angehoben.
(reuters/sda/moh)
Die besten und schlechtesten Börsen 2014
In Russland herrscht Panik. Die Moskauer Börse stürzt am heutigen Dienstag (bis 16.12.14, 15 Uhr) bis zum Nachmittag fast 13 Prozent. Damit ist der Börsen-Index RTS der mit Abstand schlechteste rund um den Globus: Mit einem Minus von 53 Prozent hat er seit Jahresbeginn über die Hälfte an Wert eingebüsst.