Der französische Versicherungsriese Axa kauft für 15,3 Milliarden Dollar den Konkurrenten XL Group. Es ist die grösste Übernahme für Axa seit dem Kauf der Schweizer Versicherung Winterthur im Jahr 2006 für damals 8,9 Milliarden Euro. 

Es sei eine einmalige strategische Gelegenheit, warb Axa-Chef Thomas Buberl am Montag für den Zukauf. Mit XL könne Axa sein bisher vor allem auf Lebensversicherungen und Vermögensverwaltung konzentriertes Geschäftsmodell verstärkt auf Schaden- und Unfallversicherungen ausrichten. 

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Ziel ist Branchenführung

Das ebne den Weg, um im Sachversicherungsgeschäft mit Firmenkunden zum weltweiten Branchenführer aufzusteigen – gemessen an den Beitragseinnahmen. Die Aussicht darauf ist dem deutschen Manager 57,60 Dollar je XL-Aktie wert. Das ist ein Aufschlag von 33 Prozent auf den Schlusskurs des im Steuerparadies Bermuda beheimateten Versicherers vom Freitag. Der Axa-Kurs sank im frühen Handel in Paris um rund sechs Prozent. 

Finanzieren will Buberl die Übernahme mit Krediten, Barmitteln und den Einnahmen aus dem geplanten Börsengang der US-Tochter. Er hatte vor rund eineinhalb Jahren das Ruder bei Axa übernommen und grösseren Übernahmen zunächst eine Absage erteilt. Später nahm er für Zukäufe ausdrücklich die USA - und Deutschland - ins Visier. 

Grosse Einsparungen erwartet

XL ist als Erstversicherer vor allem in den USA aktiv, hat aber auch eine grosse Rückversicherungs-Sparte. Das Unternehmen war 1986 von 68 amerikanischen Versicherern ins Leben gerufen worden, um deren Haftpflicht-Geschäft zu sanieren. 

Der Börsenwert des Versicherers beträgt rund elf Milliarden Dollar. Rund 7400 Menschen arbeiten für XL. Axa erwartet durch die Übernahme jährliche Einsparungen von 400 Millionen Dollar. 

Als Käufer für XL war auch die Allianz gehandelt worden, die sich als weltweit grösster Sachversicherer sieht, in den USA aber eher schwach vertreten ist. Doch Allianz-Chef Oliver Bäte hält die meisten Übernahmekandidaten derzeit für zu teuer.

(sda/gku/bsh)