Der Axel-Springer-Verlag hat im Sommerquartal Einbussen bei Umsatz und Gewinn erlitten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank zwischen Juli und September zum Vorquartal um rund ein Drittel auf 97,8 Millionen Euro, wie der Berliner Medienkonzern am Mittwoch mitteilte.
Analysten hatten für das abgelaufene Quartal ein Ebitda von 107 Millionen Euro prognostiziert. Der Konzernumsatz ging von Frühjahr auf Sommer leicht auf 741 Millionen Euro zurück. Konzernchef Mathias Döpfner sieht Springer dennoch auf gutem Kurs und bekräftigte die Prognosen für 2014.
«Profitabilität ist unter den Erwartungen»
Nach neun Monaten lag das Ebitda bei 364 Millionen Euro und damit 8,1 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Für 2014 angepeilt ist weiter ein Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Der Umsatz stieg binnen Jahresfrist um 6,9 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro. Hier hat sich Springer als Ziel ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich gesetzt.
LBBW-Analyst Stefan Borscheid sagte zu den Zahlen insgesamt, die «Profitabilität ist unter den Erwartungen». Dies sei aber kein Beinbruch. «Damit ist der Trend nicht gebrochen.» Gut laufe es vor allem bei den Rubrikenangeboten - etwa mit Job- und Immobilienportalen. An der Börse kam der Zwischenbericht gut an: Die Springer-Aktien zählten mit einem Plus von 2,3 Prozent zu den grössten Gewinnern im MDax.
Bezahlangebote schwächeln
Bei den Bezahlangeboten läuft es bei Springer schlechter als erwartet. Hier seien die Restrukturierungsaufwendungen höher als geplant, teilte der Konzern mit. Deshalb gehe man für diese Sparte für 2014 nun von einem Ebitda-Rückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Zuletzt hatten die Berliner hier noch ein Plus veranschlagt.
Bei den Bezahlangeboten gingen die Werbeerlöse in Deutschland im dritten Quartal deutlich zurück. Zum einen sei der positive Effekt von der Fussball-WM im zweiten Quartal weggefallen. Zudem seien die Werbeerlöse im Vergleichsquartal 2013 wegen einer «Bild»-Sonderausgabe zur Bundestagswahl hoch gewesen.
Der Herausgeber von «Bild» und «Welt» setzt immer stärker auf das digitale Geschäft. Dieser Bereich steuerte bereits mehr als 52 Prozent zum Umsatz bei und fast 70 Prozent zum Gewinn. Durch den Verkauf eines Grossteils des klassischen Printgeschäfts («Hamburger Abendblatt», «Hörzu») an die Funke-Gruppe im Gesamt-Volumen von 920 Millionen Euro hat der Konzern grossen finanziellen Spielraum für weitere Zukäufe in diesem Bereich.
(reuters/ise)