Regulierung, Digitalisierung, der Fall des Bankgeheimnisses - die rund 3000 Schweizer Vermögensverwalter stehen unter Druck. Jetzt machen den Geldverwaltern auch noch die Depotbanken, bei denen das Geld ihrer Kunden liegt, das Leben schwer. Denn laut Brancheninsidern werden zunehmend langjährige Geschäftsbeziehungen beendet.

«Ein Kündigungsgrund ist bei den grossen Depotbanken alltäglich: zu wenig Assets», sagt Max Cotting, Chef von Aquila & Co. AG, einer Plattform für 64 Vermögensverwalter. Die Untergrenze bei den verwalteten Vermögen liege pro Verwalter meist bei 30 bis 50 Millionen Franken. Wird der Betrag nach einer sechsmonatigen Frist nicht erreicht, kündigen die Banken laut Cotting die Verträge für alle Kunden des Vermögensverwalters.

«Dem Vermögensverwalter bleibt dann nichts anderes übrig, als dem Kunden mitzuteilen, dass er die Bank wechseln muss. Die Credit Suisse übt diese Strategie offen aus, aber auch andere Banken wie die UBS, die ZKB oder Julius Bär handeln nach demselben Prinzip», so Cotting weiter. Kunden wechseln dann vielfach den Vermögensverwalter statt mit grossem administrativem Aufwand ihre Bank.

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Sorge vor Schwarzgeld

Die Entwicklung bestätigt auch Thorsten Hens, Professor am Institut für Banking und Finance. Laut Hens geht es Banken nicht zuletzt um «Regulationsrisiken». Die Gefahr, über Vermögensverwalter Schwarzgeld zu halten, sei vielen Banken zu gross.

Rechtsrisiken und Kosten begrenzen die Banken ausserdem mit dem Fokus auf ausgewählte Kernmärkte. Das trifft laut Cotting wiederum die Vermögensverwalter: «Sämtliche Kundenbeziehungen in Ländern, die nicht zu diesen Kernmärkten zählen, werden aufgelöst.»

Das sind die besten Vermögensverwalter der Schweiz:

Erich Gerbl
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