Die belgischen Behörden verstärken bei ihren Ermittlungen wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung den Druck auf die UBS. Nachdem Marcel Brühwiler am Donnerstag stundenlang vernommen worden war, eröffnete ein Richter am Abend ein formelles Anklageverfahren gegen den Chef der belgischen UBS-Niederlassung, wie die Staatsanwaltschaft Brüssel mitteilte.
Dem UBS-Manager wird vorgeworfen, in einen mutmasslichen Steuerbetrug über mehrere Milliarden Euro verwickelt zu sein. Der Mann wies die Vorwürfe nach Angaben der Staatsanwaltschaft zurück. Nach der Vernehmung durch den Richter wurde er wieder auf freien Fuss gesetzt.
Geschäfte eines Jahrzehnts im Visier
Ein Sprecher der UBS in Zürich erklärte, die Bank arbeite voll mit den belgischen Behörden zusammen. UBS toleriere keine Aktivitäten, die den Kunden bei der Steuerumgehung helfen. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft beziehen sich auf die letzten zehn Jahre. Da habe die Schweizer Bank wahrscheinlich reichen Belgiern geholfen, Steuern zu hinterziehen.
UBS steht auch in anderen Ländern im Verdacht, Kunden beim Verstecken von Schwarzgeld geholfen zu haben. Dies gilt etwa für Deutschland und Frankreich. In den USA konnte die grösste Schweizer Bank 2009 mit der Bezahlung einer Strafe von 780 Millionen Dollar eine Anklage wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung abwenden.
(reuters/vst/sim)