Palmölfreie Produkte sind ein zunehmendes Kundenbedürfnis, weil die Palmölproduktion mit Umweltschäden in Verbindung gebracht wird. Wir alle möchten Produkte konsumieren, die Regenwälder schützen, statt sie zu gefährden.

Allerdings lösen palmölfreie Produkte die globalen Herausforderungen des Palmölanbaus nicht: Da Palmöl äusserst ertragreich ist und nur wenig Anbaufläche benötigt, empfiehlt der WWF, Palmöl nicht mit anderen Pflanzenölen zu ersetzen – die Umwelt würde sonst noch stärker leiden.

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Der Weg in die Zukunft führt über eine bessere Palmölproduktion. Wir müssen wegkommen von der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und uns hin zu einem nachhaltigeren, ressourcenschonenderen Palmölanbau bewegen.

Neue Palmöl Standards in Entwicklung

Diese Strategie haben jene Unternehmen gewählt, die sich seit 2019 im Palmöl Netzwerk Schweiz organisieren. Zu den Mitgliedern gehören namhafte Unternehmen aus der Schweizer Lebensmittelbranche wie Barry Callebaut, Coop, Hug, Migros, Ospelt und Nestlé.

In ihrer Beschaffung setzen sie auf bewährte Zertifizierungssysteme wie Bio Suisse oder RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil). Auf den Standard RSPO beziehen sich auch die Nachhaltigkeitsbestimmungen im Abkommen mit Indonesien.

Zu den Anforderungen des RSPO gehört das Abholzungsverbot, das deutlich weiter geht als die Gesetzgebung in den Herkunftsländern. Der Standard erhöht die Transparenz und Verbindlichkeit in den Lieferketten, und die Einhaltung der Kriterien wird regelmässig von unabhängigen, staatlich akkreditierten Auditfirmen kontrolliert.

RSPO-Standard verbessert sich

Besonders positiv: Der RSPO-Standard nimmt laufend Forderungen von NGO und Konsumentenkreisen auf und entwickelt seine Kriterien kontinuierlich weiter. So werden seit der letzten Revision im Jahr 2018 Kleinproduzenten besser eingebunden.

Stefan Kausch ist Projektleiter des Palmöl Netzwerk Schweiz

160'000 Kleinbauernbetriebe sind heute zertifiziert und ins Produktions- und Handelssystem integriert. Das sind immerhin 5 Prozent aller Kleinbauern, die weltweit vom Palmölanbau leben.

Die Mitglieder des Palmöl Netzwerks, allen voran die Beschaffer Florin, Nutriswiss und Pro Fair Trade, investierten in den letzten Jahren viel Zeit und Geld, um ihre Lieferketten auf das heutige Qualitäts- und Nachhaltigkeitsniveau zu heben.

Neue Ziele für 2025

Eine RSPO-Zertifizierung ist dabei ein wichtiges Element. Die Unternehmen sind sich jedoch bewusst, dass weitere Verbesserungen nicht nur möglich, sondern zwingend sind.

Deshalb hat sich das Palmöl Netzwerk zum Ziel gesetzt, bis im Jahr 2025 in den Lieferketten Zusatzkriterien und Verbesserungsprojekte zum Wald- und Klimaschutz umzusetzen, die über den RSPO-Standard hinausgehen.

Im Palmöl Netzwerk bündeln die Unternehmen ihre Kräfte und engagieren sich gemeinsam für langfristige Lösungen. Jetzt tun sie dies im Scheinwerferlicht der Abstimmung zum Indonesien-Abkommen.

Es ist aber keine Frage, dass sie ihren Einsatz auch nach dem 7. März weiterführen. Sie sind überzeugt: Eine nachhaltige Palmölproduktion ist möglich. Mit einem guten Zusammenspiel engagierter Marktakteure, rationalen Konsumentscheidungen und cleveren staatlichen Rahmenbedingungen fällt das umso leichter.

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