Statt in die Ferien zu gehen, arbeiten und Geld kassieren. Diese Möglichkeit haben nun die Pilotinnen und Piloten der Swiss. Sie können auf Ferientage verzichten und diese an ihre Arbeitgeberin verkaufen, wie «20 Minuten» mit Verweis auf eine interne Mitteilung der Swiss schreibt. 

Mit der Massnahme erhofft sich die Airline, dem derzeitigen Personalmangel im Cockpit entgegenzuwirken und den geplanten Flugplan einhalten zu können. Der Arbeitsplan für das Personal ist laut Swiss nun eine Woche früher kommuniziert worden. «Daraus resultiert ein Mehrbedarf an Pilotinnen und Piloten – diesen können wir nicht unmittelbar decken, da die Ausbildung für Neupilotinnen und -piloten rund zwei Jahre dauert», so ein Swiss-Sprecher laut Bericht.

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Verkauft werden können nur Ferientage, die über das gesetzlich vorgeschriebene Minimum von 28 Tagen hinausgehen. Da das Cockpitpersonal der Swiss jährlich – je nach Dienstalter – mindestens 32 Ferientage erhält, können davon also bis zu vier Tage verkauft werden. Und das kann sich auszahlen.

70 Vollzeitpiloten fehlen

Denn die Swiss zahlt pro Tag 1,2 Prozent des Jahresgehalts. Ein erfahrener Swiss-Pilot mit einem Jahresgehalt von 200’000 Franken würde demnach für einen verkauften Ferientag 2400 Franken einstreichen, wie der Bericht vorrechnet.

Wie viele Ferientage bereits dem Personal abgekauft wurden und wie hoch die erwarteten Ausgaben für die Rückkäufe sind, wollte die Airline gegenüber «20 Minuten» nicht sagen.

Die Swiss hat ihre Ferienrückkaufaktion mit der Pilotengewerkschaft Aeropers ausgehandelt, um Flugstreichungen trotz Pilotenmangel zu verhindern. Dennoch fordert die Gewerkschaft, dass schnellstmöglich neue Pilotinnen und Piloten ausgebildet und angestellt werden. Insgesamt fehlen der Swiss rund siebzig Pilotinnen und Piloten in Vollzeitanstellung.

(dob)