Der Autobauer Great Wall hat als erster chinesischer Hersteller ein Werk in der Europäischen Union eröffnet. Die nahe der nordbulgarischen Stadt Lowetsch gelegene Fabrik wurde am Dienstag von Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow eingeweiht. Angestrebt wird nach Medienangaben in Sofia die Herstellung von bis zu 50.000 Fahrzeugen im Jahr. Als Absatzmärkte gelten neben Bulgarien und seine Nachbarländer vor allem die EU-Staaten.

In dem auf 500’000 Quadratmetern angelegten Werk sind rund 120 Menschen beschäftigt. Mit Autoteilen aus China würden sie vorerst 4000 Fahrzeuge im Jahr fertigen. Die Zahl der Mitarbeiter soll mit der Erschliessung der Absatzmärkte auf 2000 Menschen steigen. Der chinesische Autobauer dürfte den Standort Bulgarien unter anderem wegen der preisgünstigen Arbeitskräfte sowie der geringen Steuern in diesem neuen EU-Land gewählt gaben.

Die chinesischen Autobauer wollen wie einst japanische und koreanische Hersteller auf lange Sicht die Märkte in Westeuropa und den USA erobern. Zudem haben sie zunehmend auch die Übernahme angeschlagener europäischer Marken ins Visier genommen. So erwarb der Geely-Konzern die schwedische Traditionsmarke Volvo . Am insolventen schwedischen Autobauer Saab soll der chinesische Hersteller Youngman interessiert sein.

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(rcv/awp)