Schweizer Kreditkartenbanken haben einen neuen Konkurrenten: Chinesische Touristen können in der Schweiz schon bald mit dem Handy-Zahlungsmittel «Alipay» bezahlen. Dieses wird vom Online-Händler Alibaba betrieben und hat mehrere hundert Millionen Kunden – grösstenteils Chinesen.

Alibabas Türöffner für die Schweiz ist das deutsche Payment-Unternehmen Wirecard. Voraussichtlich noch diese Woche lanciert dieses eine App, mit der Schweizer Detailhändler Zahlungen über Alipay abwickeln können, wie Sprecherin Jana Tilz gegenüber der «Handelszeitung» bestätigt. «Es werden auch Zahlungen in Schweizer Franken möglich sein.»

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Abwicklung über QR-Code

Alipay-Transaktionen werden über optische QR-Codes abgewickelt, die vom Handy des Kunden angezeigt und vom Handler gescannt werden. In erster Linie will Wirecard nur Stand-alone-Lösungen anbieten, später soll auch die Integration in bestehende Kassensysteme möglich sein. Am Münchner Flughafen sei Alipay als Zahlungsmethode seit Juli 2016 integriert, sagt Wirecard-Sprecherin Tilz

Alipay zu akzeptieren, lohnt sich vor allem für Läden mit vielen chinesischen Kunden, etwa in Uhren-Hochburgen wie Luzern. Dies als Alternative zur Abwicklung über Schweizer Kreditkartenunternehmen wie Aduno oder die SIX Group.

Verzögerungen bei Twint

Derweil arbeitet die Schweizer Zahlungsbranche an einer Neuauflage des Zahlungsmittels Twint. Wie Alipay setzt dieses bisher auf eine eigene Zahlungsinfrastruktur in den Läden. Mit dem neuen Twint soll das nicht mehr notwendig sein. Allerdings scheint Twint mit seinem Neustart im Verzug zu sein, wie Brancheninsider unlängst gegenüber der Handelszeitung berichteten.