Nach den Fintechs Revolut und N26 sucht für einmal ein Kreditkarten-Riese den Einstieg in die Schweiz: Die chinesische Kreditkartengesellschaft Union Pay. Bereits kommendes Jahr dürften hierzulande die ersten Karten mit dem Union-Pay-Logo ausgegeben werden, sagte Regionenchef Robert Komatz am Rande des Swiss Payment Forum zur «Handelszeitung». Man stehe mit mehreren Banken in Gesprächen, könne aber keine Namen nennen.  

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In erster Linie ziele Union Pay in der Schweiz auf Unternehmen, die Mitarbeitende nach China entsendeten und sicherstellen wollten, dass diese auch ausserhalb der grossen Zentren mit Kreditkarten bezahlen könnten. Dort kann mit den Kreditkarten der US-Firmen Visa, Mastercard und American Express oft nicht bezahlt werden. Mittelfristig wolle sich Union Pay aber auch im breiten Markt als Alternative zu den US-Labels etablieren.

Gemäss Angaben von Union Pay würden heute bereits in 57 «Märkten» Karten mit dem UP-Label ausgegeben. Zur Zahlung akzeptiert werde Union Pay in weltweit 177 Märkten. In der Schweiz kann bereits heute mit Karten von Union Pay bezahlt werde, allerdings gibt es noch keine Banken, die auch selber Karten ausstellen. Vor allem in Tourismusregionen mit vielen asiatischen Kunden ist die Bedeutung von Union Pay als Zahlungsmittel hoch. 

Die erst 2002 als China Union Pay gegründete Kartenorganisation gehört den chinesischen Banken und damit mehrheitlich dem Staat. 2018 trugen weltweit 57 Prozent aller Kredit- und Debitkarten das Logo der Chinesen.