Das Silicon Valley ist der Schweiz bei vielen Technologien und Innovationen voraus. Doch in Sachen Drohnen hat sich das Alpenland zu einem weltweiten Zentrum entwickelt. Bereits seit vier Jahren testet Die Post Drohnenflüge in der Schweiz. Vor rund zwei Jahren machte sie ernst und bot die ersten kommerziellen Drohnenflüge an – mit der Beförderung von Laborproben zwischen Spitälern. 

Nun bietet auch die amerikanische UPS – der grösste Paketzusteller der Welt – einen ähnlichen Service in den USA an. Sie hat die erste kommerzielle Drohnenlieferung in den USA am Dienstag ausgeführt, wie «Bloomberg» berichtet. Geliefert wurden wie in der Schweiz medizinische Proben, die zwischen zwei Spitälern im US-Bundesstaat North Carolina ausgeliefert wurden. 

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Matternet als Partner

Die Schweizerische Post wie auch UPS setzen bei ihrem Angebot auf die Drohnen des kalifornischen Startups Matternet, das zu den weltweiten Marktführern gehört. Investiert in Matternet ist unter anderen auch Boeing.

Obwohl die Technologie aus Menlo Park aus dem Silicon Valley kommt, hat Matternet in den letzten Jahren vor allem in der Schweiz Testflüge mit den Drohnen durchgeführt. Durch die zunehmende Zusammenarbeit mit der Post hat das Startup im Sommer 2018 seine Aktivitäten in der Schweiz verstärkt.

Wie die Drohnen von Matternet funktioniert, ist hier zu sehen:

Mittlerweile hat das Startup über 3'000 Drohnenflüge in der Schweiz durchgeführt. Zuerst zwischen Spitälern in Lugano und Genf, im vergangenen Sommer auch in Zürich. Dabei flog die Matternet-Drohne Blutproben vom Zentrallabor Zürich zur Hirslanden Klinik.

Der Weg führte dabei auch über den Zürichsee, wo eine der Drohnen schliesslich auch abgestürzt war. Trotzdem waren die Laborproben ungefähr fünfmal schneller am Ziel als auf dem herkömmlichen Weg, wie die Post in einer Mitteilung schrieb. 

Der Einsatz der Matternet-Drohne bei der Post ist im Video ersichtlich:

Business der Zukunft

Die neu eingeführten kommerziellen Flüge von UPS in den USA werden auch in Zusammenarbeit mit Matternet ausgeführt. Der Quadcopter des Startups kann dabei bis zu 20 Kilometer weit fliegen und von einem externen, weiter entfernten Piloten gesteuert werden. Dabei übernimmt UPS die Logistik und das Kundenmanagement der Lieferungen.

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Aus der Sicht der Konsumenten schreibt Andreas Güntert hier über das Thema Drohnen

Nicht nur für die Logistik, sondern auch für Passagiere sollen Drohnen künftig eingesetzt werden, schreibt Oihab Allal-Chérif, Professor für Informationssysteme und Supply Chain Management an der Neoma Business School.

Auch in der Schweiz werde Drohnen gebaut, wie beim Schweizer Startup Fotokite. 

Nun plant der Logistik-Riese, täglich mehrere Flüge zwischen den Krankenhäusern in North Carolina durchzuführen. Diese sollen die Lieferungen, die auf den Strassen von einem anderen Anbieter ausgeführt werden, ergänzen. UPS möchte den Service künftig auch in anderen amerikanischen Krankenhäusern anbieten.

Die Auslieferung von medizinsichen Produkten und Proben wird als eines der Zukunftsfeldern in der Logistik betrachtet und soll die schwindende Marge durch den hohen Konkurrenzdruck ausgleichen.