Airbnb hat auch in der Schweiz einen Boom erlebt – besonders in den Städten wandelten Vermieter ihre Wohnungen zu Airbnb-Unterkünften um, Mieter wurden ihrerseits zu Gastgebern und Wohngemeinschaften quartierten Kurzzeitgäste ein.

Seit Ausbruch des Pandemie fehlt aber die Nachfrage: Es kommen weniger ausländische Touristen und auch Geschäftsreisende suchen kaum eine Unterkunft.

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Zürich, Genf und Basel verlieren Unterkünfte

Die «Hosts haben reagiert: Insgesamt sank das Angebot auf Airbnb im laufenden Jahr um über 4 Prozent – 1300 Wohnungen weniger stehen zur Verfügung, wie aus dem neuen Immobilienbericht von Raiffeisen hervorgeht.

Besonders in den Städten sank die Auswahl. In den städtischen Kantonen Zürich, Basel-Stadt und Genf verschwand zwischen Mai 2020 und Mai 2019 fast ein Fünftel aller Angebote.

Für Raiffeisen ist klar: Viele Anbieter haben aufgegeben – und ihre Wohnung an normale Mieter vergeben. In Zürich dürften so über 500, in Genf über 400 und in Basel 250 Objekte in klassische Mietwohnungen umgewandelt worden sein – eine «willkommene Abkühlung für die heissen, ausgetrockneten, städtischen Märkte mit Leerständen im Promillebereich», wie es heisst.

In ländlichen Kantonen ist das Angebot auf Airbnb hingegen nicht gesunken, mancherorts stieg es sogar – wohl wegen des «boomenden Inlandtourismus», vermutet Raiffeisen.

Auf dem Land fehlt die Alternative

Der Gegensatz zwischen Stadt und Land ergibt Sinn: Schliesslich lassen sich städtische Wohnungen zu hohen Mieten vermieten. Anders auf dem Land: Dort sind vor allem Ferienwohnungen auf Airbnb ausgeschrieben. Als normale Wohnungen sind die Objekte weniger begehrt. Es fehlt die Nachfrage – und auch die Mieten sind viel tiefer als in der Stadt.

In gewissen Regionen sei derzeit «die Alternative Langzeitmiete wohl genauso hoffnungslos wie der Versuch, Airbnb-Gäste anzulocken», schreibt Raiffeisen.

(mbü)

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