Hart umkämpfter Wettbewerb, globale Marktkräfte, hohe Kundenerwartungen, Wirtschaftskrisen und Aktionäre, die steigende Renditen fordern, - sie alle setzen viele Unternehmen unter Druck, ihre Gesamtrentabilität zu steigern. Da Kostenoptimierungspotenziale oftmals bereits weitgehend ausgeschöpft wurden, bietet die Umgestaltung der Wertschöpfungskette gute Chancen, die Renditen der Unternehmen markant zu verbessern. Prozessoptimierungen, welche die Reorganisation der Wertschöpfungskette beinhalten, können wesentlich dazu beitragen, die Effizienz und Effektivität der operativen Tätigkeiten zu steigern. Die damit angestrebten Synergieeffekte können zu hohen Kosteneinsparungen und bei einer steueroptimierten Strukturierung zu Steuerersparnissen in der gesamten Gruppe führen. Im Resultat wirkt sich dies positiv auf den Unternehmenswert aus.

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Dezentral führt zu Doppelspurigkeiten

Wird eine Neuausrichtung der Wertschöpfungskette erwogen, ist oftmals der Wechsel vom traditionellen dezentralen Wertschöpfungsmodell zum zentralisierten Wertschöpfungsmodell das Ziel. In traditionellen dezentralen Wertschöpfungsmodellen werden jeweils Fertigung sowie Vertrieb der hergestellten Produkte lokal kontrolliert. Rohmaterial wird nach Bedarf lokal beschafft, und Lagerbestände sowie das damit zusammenhängende Risiko befinden sich bei den lokalen Gesellschaften. Weiterentwicklungen, Aufbau von Know-how und Marketing erfolgen ebenfalls auf lokaler Basis, was dazu führen kann, dass auch Immaterialgüterrechte innerhalb der Gruppe dezentral gehalten werden. Dieses dezentrale Geschäftsmodell führt oft zu unnötigen Doppelspurigkeiten und verpasst die Chance, durch geeignete Planung die Werttreiber - wie beispielsweise Immatrialgüterrechte und Risiken - innerhalb der Gruppe steueroptimiert zu gestalten. Oft fehlt es dezentral organisierten Unternehmen an Humankapital und technischen Ressourcen, um globale Entscheidungen zu fällen und zügig umzusetzen. Sie laufen daher Gefahr, sich den wechselnden Marktbedingungen und regulatorischen Anforderungen zu langsam anzupassen.

Die Rolle des Prinzipals

Beim zentralisierten Wertschöpfungsmodell hingegen erfolgt eine grenzüberschreitende Verlagerung von Funktionen und Risiken in Bezug auf Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Management, Finanzierung, Marketing sowie Forschung und Entwicklung auf eine zentrale Gesellschaft, welche als Prinzipal bezeichnet werden kann. Im Zuge des Wertschöpfungsprozesses bleibt der Prinzipal im Idealfall im Besitz des Rohmaterials und der Lager-/Endprodukte und kontrolliert die gesamte Wertschöpfungskette. Wenn möglich werden auch Immaterialgüterrechte zur Prinzipalgesellschaft transferiert. Ein zentralisiertes Wertschöpfungsmodell kann eine verbesserte Geschäftsplanung vorantreiben, die kundenfokussierte Reaktionsfähigkeit fördern, einen einheitlichen Unternehmensauftritt unterstützen, eine strenge zentralisierte Entscheidungsfindung ermöglichen und die Informationsbeschaffungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten verbessern. Zudem reduziert die zentralisierte Beschaffung die Herstellungskosten, da aufgrund von Mengeneffekten von verbesserten Einkaufskonditionen profitiert werden kann.

Logistik als integrierte Planung, Organisation, Steuerung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und Warenflusses bildet einen zentralen Kostenfaktor bei der Restrukturierung der Wertschöpfungskette. Logistik beginnt bei der Absatzplanung und verläuft über die Produktion bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden. Eine Restrukturierung der Wertschöpfungskette stellt somit auch immer die jeweiligen Logistikverantwortlichen vor neue Herausforderungen. Oftmals wird aber eine Reorganisation der Wertschöpfungskette aus Sicht der Logistik vorangetrieben, um Prozesse entlang der Wertschöpfungskette effizienter zu gestalten.

Mit der Verlagerung von Funktionen, Risiken und Werttreibern wie zum Beispiel Immaterialgüterrechten werden auch Gewinne innerhalb des Konzerns verlagert. Zudem werden der Warenfluss und das Eigentum an der Ware während des Wertschöpfungsprozesses verändert. Veränderungen dieser Art haben unter anderem Auswirkungen auf die Gewinn-, Mehrwert- und Quellensteuern und die Dokumentation für die konzerninternen Verrechnungspreise. Zudem müssen die Zolldeklarationen angepasst werden. Bei geeigneter Planung kann erreicht werden, dass bei solchen Prozessoptimierungen der Gewinn in Hochsteuerländern tief gehalten wird und der Hauptteil des Gewinns bei der Prinzipalgesellschaft in einem Niedrigsteuerland anfällt. Diese Kombination des Supply Chain Management mit einer solchen Konzernsteuerplanung führt zum Tax Efficient Supply Chain Management (TESCM).

Die Schweiz ein interessanter Standort

Das attraktive Schweizer Steuerumfeld bietet den optimalen Standort für ausländische und multinationale Schweizer Unternehmen, die beabsichtigen, die Funktionen und Risiken ihrer Wertschöpfungskette in einer Prinzipalgesellschaft zu bündeln. Daneben bietet die Schweiz auch optimale Voraussetzungen in Bezug auf verschiedene andere Standortfaktoren wie geografisch zentrale Lage in Europa, Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, flexibles Arbeitsrecht sowie Sicherheit und politische Stabilität. Konsequenterweise hat die Schweiz im internationalen Standortwettbewerb eine führende Rolle für Prinzipalgesellschaften. Viele Schweizer und ausländische Gesellschaften haben durch die Optimierung ihrer Wertschöpfungskette nicht nur die Kosten reduziert, was einen positiven Einfluss auf das Betriebsergebnis (Ebit) hat, sondern durch geeignete Konzernsteuerplanung auch die Steuerquote substanziell senken können, was in einer zusätzlichen Erhöhung des Unternehmenswerts resultierte.