Die Fifa-Ethikkommission hat entschieden: Noch-Fifa-Präsident Sepp Blatter und Uefa-Chef Platini sind für acht Jahre gesperrt. Blatter muss mit 50'000 Franken büssen, Platini mit 80'000 Franken. Das gab der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert bekannt, der Vorsitzenden der Kommission. Damit sind beiden Beklagten für diesen Zeitraum alle «fussballbezogenen Aktivitäten» untersagt, heisst es in der Medienmitteilung des Weltfussballverbandes.

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Blatter verliert so sein Amt als Fifa-Präsident, Platini muss als Chef des Europäischen Verbandes Uefa gehen. Der Franzose kann ausserdem nicht bei der Fifa-Präsidentschaftswahl am 26. Februar 2016 kandidieren.

Die Massnahme tritt unmittelbar in Kraft. Allerdings hatten sowohl Blatter als auch Platini schon vor der Urteilsverkündung Einsprüche angekündigt. Sie könnten den Entscheid vor das Internagtionale Sportgericht CAS und das Schweizer Bundesgericht weiterziehen.

Untreue Geschäftsbesorgung

Die Ethikkommission stand vor der Entscheidung, ob gegen Blatter und Platini sogar ein lebenslanger Bann verhängt würde. Gegen Blatter besteht im Zusammenhang mit dem Fifa-Korruptionsskandal der Verdacht der «untreuen Geschäftsbesorgung». Grund ist eine dubiose Zahlung im Jahr 2011, die Blatter gegenüber Platini geleistet hat. Diese habe «keine rechtliche Grundlage» gehabt, lautet nun das Fazit in der Mitteilung der Fifa.

Die Darstellung, es habe sich bei der Millionenzahlung um eine mündlichen Vertrag gehandelt, wies Kommission zurück. Blatter und Platini hatten stets betont, es habe sich bei der Überweisung um verspätete Honorarzahlungeun für Leistungen Ende der Neunziger gehandelt.

Beide Fussballfunktionäre mussten im Zuge der Korruptionsaffäre Anfang Oktober ihre Stühle räumen und waren zunächst für 90 Tage suspendiert. Offen ist, wer Blatter als Fifa-Präsident nachfolgt.

(me)