Die Zahlen der Nationalbank sprechen eine deutliche Sprache: Nirgendwo investieren Schweizer mehr als in den USA. Mit 192 Milliarden Schweizer Franken erhielten die USA im Jahr 2014 über 18 Prozent aller Direktinvestitionen. Die Nachbarländer Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich vereinten gerade mal 8,6 Prozent.

Die USA sind mit einer Ausfuhrmenge von 288 Milliarden Franken (10,1 Prozent der Gesamtexporte) nach Deutschland auch der zweiwichtigste Handelspartner der Schweiz. Doch viele Schweizer Firmen nehmen es offenbar mit den Gesetzen in den Vereinigten Staaten oft nicht so genau. Seit 2010 haben zehn Schweizer Firmen fast 643 Millionen Dollar Bussgelder bezahlt (siehe auch Bildergalerie unten).

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Briten sündigen am meisten

Dabei sind die Strafzahlungen der Banken noch nicht einmal aufgeführt – und auch die Milliardenstrafe von Transocean nicht, da der Öldienstleister hauptsächlich wegen Steuervorteilen in der Schweiz angesiedelt ist.

Mit der Gesamtsumme von 643 Millionen Dollar an Strafen für die zehn grössten Sünder nimmt die Schweiz im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz ein. In der Datenbank der Nichtregierungsorganisation (NGO) «Good Jobs First» zahlten nur britische und japanische Firmen seit 2010 mehr Strafgelder in den USA.

Nachbarn sind weit abgeschlagen

Die Briten mussten rekordverdächtige 29 Milliarden Dollar abliefern – den Grossteil mit 25 Milliarden Dollar zahlte der Ölkonzern BP, unter anderem wegen der Ölkatastrohe von Deepwater Horizon. Die Japaner schaffen es auf Platz 2. Deren Gesamtsumme beträgt verglichen dazu bescheidene 1,4 Milliarden Dollar. Danach kommt bereits die Schweiz mit über 642 Millionen Dollar.

Die Nachbarn der Schweiz sind weit abgeschlagen: Frankreich kommt auf Platz 9 (über 186 Millionen Dollar), Italien ist auf Rang 15 (42,7 Millionen), Deutschland liegt auf Platz 17 (31,6 Millionen) und Österreich belegt gar nur Platz 47 (65'000 Dollar).

Hauptsünder Öl und Pharma

Die Organisation berücksichtigt in ihrem Ranking Bussen, die von Regulatoren aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit ausgesprochen wurden. Die Branchen, welche für die höchsten Strafgelder sorgten, sind dabei mit grossem Abstand die Öl- und Pharmaindustrie: 31,8 Milliarden beziehungsweise 12,6 Milliarden Strafgelder gehen allein auf deren Konto.

Diese Schweizer Unternehmen zahlen die höchsten Bussen an die USA: