Wenige Klicks und der Gang ins Geschäft hat sich erübrigt: Shopping im Netz ist rasant auf dem Vormarsch. Allein in der Schweiz erwirtschafteten die zehn umsatzstärksten Online-Shops 2015 zusammen 2,6 Milliarden Franken. Im Vorjahr waren es noch knapp 2,3 Milliarden, zeigt die neue Studie «E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2016» des Datendienstleisters Statista in Zusammenarbeit mit dem Forschungsunternehmen EHI, die im November erscheint.

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Seit Jahren unangefochtener Spitzenreiter ist Digitec: Der Tech-Händler ist mit mehr als einer halben Milliarde Franken die unangefochtene Nummer eins der Schweiz. 2015 setzte Digitec 640 Millionen Franken um, nach 515 Millionen Franken im Jahr 2014.

Ausländische Anbieter machen Druck

Die Konkurrenz liegt zwar mit deutlichem Abstand dahinter, doch Umsatzgewinne haben alle Firmen der Top 10 erzielt. Vor allem ausländische Anbieter stürmen den hiesigen Markt – allen voran Zalando, das sich auf Platz zwei der grössten Online-Shops vor schob. Hat der deutsche Moderiese 2014 noch knapp 324 Millionen Franken generiert, setzte Zalando im letzten Jahr bereits 424 Millionen Franken um und verwies damit Amazon (400 Millionen Franken) und Nespresso (358 Millionen Franken) auf die Plätze drei und vier. Auffällig dabei: In Österreich zeigt sich ein ähnliches Bild.

«Wir sind sehr zufrieden», sagte kürzlich Zalando-Schweiz-Chef Dominik Rief im Interview zum Geschäftsverlauf in der Schweiz. «Die Schweizer schätzen unser grosses Angebot und das unkomplizierte Einkaufserlebnis.»

Deutlicher Abstand in Deutschland

Verglichen mit dem Ausland ist der Abstand zur Konkurrenz in der Schweiz jedoch verhältnismässig klein. So wird in Deutschland das Ranking von Branchenprimus Amazon angeführt. Die amerikanische Plattform kam 2015 auf einen Umsatz von knapp 7,8 Milliarden Euro (2014: 6,6 Milliarden Euro). Dem schliessen sich die Otto Gruppe mit 2,3 Milliarden (2014: 2 Milliarden Euro) und Zalando mit gut 1 Milliarde Euro (2014: 900 Millionen Euro) an.

Doch gerade weil der Abstand in der Schweiz nur verhältnismässig klein ist, gilt es für die heimischen Anbieter umso mehr, auf der Hut zu sein. So ist anzunehmen, dass die Umsatzentwicklung à la Zalando noch kein Ende gefunden hat. Vielmehr werden weitere ausländische Anbieter den Schweizer Markt ins Visier nehmen. Mithalten kann da nur, wer eine entsprechende Infrastruktur und einen erstklassigen Service bietet.