Ins Stelldichein der Mächtigen, am Weltwirtschaftsforum in Davos etwa, passt das Duo gut: Larry Fink, der Gründer von BlackRock, und Philipp Hildebrand, sein Vice Chairman. Und Blackrock, das ist die «Krake», wie der US-Finanzkoloss in der Branche mit einer Mischung aus Respekt und Misstrauen genannt wird – der grösste Vermögensverwalter der Welt.

1988 gegründet, verwaltet der Koloss heute Vermögen von 4700 Milliarden Dollar – mehr als UBS und Credit Suisse zusammen. Weil Blackrock Abermilliarden für ihre Kunden anlegen muss, ist die Firma bei praktisch allen Grossfirmen der Welt investiert, auch in der Schweiz. Kein Wunder also, traten die Vertreter des Konzerns in Davos betont selbstbewusst auf – man ist de facto Mitbesitzer an ganz Corporate Switzerland.

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Dabei haben beide schon schlechtere Zeiten gekannt, sind sie doch in der Vergangenheit tief gefallen: Hildebrand musste seinen Job als Chef der Schweizer Notenbank 2012 nach einem Devisenskandal räumen, und Fink wurde 1986 von seinem Arbeitgeber Credit Suisse – damals noch Schweizerische Kreditanstalt – mit Schimpf und Schande verabschiedet, nachdem er als Trader einen Verlust von 100 Millionen verursacht hatte.

Beide sind wieder auf die Beine gekommen und ergänzen sich heute als Power-Duo ideal. Mehr noch – der Schweizer hat für Fink eine Lücke schliessen können: In der Welt von Politik und Hochfinanz habe Blackrock mit ihrem «zusammengekauften Imperium» der Geruch des «Arriviste» angehaftet, eines «Neuankömmlings ohne Stammbaum», schreibt die Wall-Street-Korrespondentin Heike Buchter in ihrem Buch über Blackrock. «Mit Hildebrand öffneten sich für Fink mit einem Schlag Türen, die ihm trotz seinen Billionen bis dahin verschlossen geblieben waren.»

Swiss Re als verbindendes Element

Doch Hildebrand ist nicht der einzige Schweizer mit tragender Rolle im Reich des Larry Fink. Ein anderer heimischer Manager hat sich ebenfalls in den Dienst von Blackrock gestellt: David Blumer. Seit 2013 leitet der Ex-Swiss-Re- und Ex-CS-Manager das Europageschäft von Blackrock, neben dem Heimmarkt USA der wichtigste Bereich des Finanzgiganten. Dritter Mann im Bunde ist Mathis Cabiallavetta, seines Zeichens Verwaltungsratsmitglied bei Swiss Re und Blackrock. Seit 2007 ist Cabiallavetta im Board of Directors und wirkt heute unter anderem im wichtigen Nominations-Komitee.

Auch wenn Cabiallavetta beim Wechsel von Blumer laut Insidern keine aktive Rolle gespielt haben soll, dürfte er für Blumer sehr wohl als Referenz zur Verfügung gestanden haben. Die beiden arbeiteten bei Swiss Re eng zusammen, war Cabiallavetta im VR doch für die Oberaufsicht der nach der Finanzkrise arg gebeutelten Anlageabteilung des Rückversicherers zuständig.

Blackrocks Bekanntheit fusst auf Schweizer Topleuten

Nicht zuletzt dank den drei prominenten Schweizern ist die Bekanntheit des amerikanischen Finanzkonzerns auch hierzulande stark gestiegen. Obwohl die Firma schon seit 1996 in der Schweiz tätig ist, wurde vielen Beobachtern erst mit dem Einbezug der heimischen Topleute bewusst, wie stark sich Blackrock inzwischen auch in der Schweiz ausgebreitet hat. So rangiert Zürich heute auf Platz vier der wichtigsten Niederlassungen von Blackrock in Europa, noch vor Frankfurt oder Paris. Nur die drei Dependancen in Grossbritannien rangieren höher.

Welche Deals die Schweizer Topleute für Blackrock in der Schweiz einfädelten, wie die Krake ihre Finanzmacht hierzulande auslebt und weiteres Interessantes zum Finanzgiganten lesen Sie in der neuen «Bilanz», ab Freitag am Kiosk oder mit Abo jeweils bequem im Briefkasten.