Der ETH-Bereich soll 2018 mit 50 Millionen Franken weniger auskommen als 2017. So sieht es der Budgetentwurf von Finanzminister Ueli Maurer vor. Fritz Schiesser, Präsident des ETH-Rats, hat wenig Verständnis für diese Sparvorschläge: «2016 hat uns der Bund mehr Mittel versprochen, damit wir in Forschungsbereiche investieren können, die für die Zukunft der Schweiz wichtig sind. Das haben wir getan. Wenn der Bund nun eine Kehrtwende macht, erschwert das eine nachhaltige Finanzierung der neuen Forschungsgebiete stark.»
Als Beispiel nennt Schiesser das Swiss Data Science Center, welches im Februar 2017 gegründet wurde. Das neue Zentrum soll den Umgang mit riesigen Datenmengen, mit Big Data, erforschen. Laut «SonntagsBlick» fährt Schiesser kommenden Mittwoch nach Bundesbern, um Mitglieder der Finanzkommissionen davon zu überzeugen, die bundesrätliche Sparübung abzubrechen. Sein Minimalziel: Das ETH-Budget für 2018 soll zumindest gleich hoch sein wie jenes für 2017.
Unterstützung aus der FDP
Die Tatsache, dass die Bundesbeiträge an die ETH in den letzten zehn Jahren um rund 30 Prozent gestiegen sind, lässt Schiesser als Sparargument nicht gelten: «Die Anzahl Studierender und Doktorierender hat im gleichen Zeitraum noch stärker zugenommen, nämlich um 60 Prozent.»
Unterstützung erhält Schiesser aus der FDP-Fraktion. Der Waadtländer Nationalrat Fathi Derder regt in einem Vorstoss an, ob mit Blick auf die Cyber-Sicherheit das Verteidigungsdepartement die ETH mitfinanzieren könnte. Der Basler LDP-Nationalrat Christoph Eymann wiederum schlägt vor, den Bundesanteil des Nationalbank-Gewinns für die zusätzliche Finanzierung der Bildung und Forschung zu verwenden.
(gku)