Nichts, so scheint es, kann sie aufhalten, die vier Internetgiganten Apple, Facebook, Amazon und die Google-Mutter Alphabet. Ihr Börsenwert steigt und steigt. Kombiniert ist er seit dem 27. Oktober grösser als das Bruttoinlandsprodukt der fünftgrössten Wirtschaftsmacht der Welt, Frankreich: 2691 Milliarden Dollar beträgt er, unfassbare zweieinhalbmal so viel wie der gesamte SMI zusammen. Die GAFA, wie sie kurz genannt werden, stellen vier der fünf wertvollsten Firmen der Welt.
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«Wir erleben die grösste Konzentration von Finanzkapital aller Zeiten», sagt Scott Galloway, Marketingprofessor an der New Yorker Universität Stern. Er untersucht die Internetgiganten seit Jahren. «The four horsemen» nennt er sie, übersetzt: die vier apokalyptischen Reiter. «Sie haben mehr Macht und Einfluss als jede andere Organisation der Geschichte», so Galloway. 

Nicht mehr einzuholen

Und: Sie sind eine Gefahr. Google weiss mehr über Sie als Ihr Lebenspartner, Ihr Anwalt, Ihr Arzt, Ihr Chef – zusammen. Apple macht mehr Profit als jemals eine Firma in der Geschichte. Facebook ist das stärkste Medienunternehmen aller Zeiten. Amazon kontrolliert die Infrastruktur des E-Commerce.
Jeff Bezos und Larry Page

Jeff Bezos (l.) gründete den E-Commerce-Giganten Amazon und wurde so zum reichsten Menschen der Welt. Larry Page weiss dank der Datenberge von Google mehr über Sie als Ihr Lebenspartner, Ihr Anwalt, Ihr Arzt, Ihr Chef – zusammen.

Quelle: The Washington Post / Getty Images
Sie profitieren von den Besonderheiten der Digitalökonomie: den dort besonders grossen Skaleneffekten, den Netzwerkeffekten, den Vorteilen der Plattformöknomie. Die Folge all dieser Effekte: Die Internetgiganten sind nicht mehr einzuholen. «Jede dieser Firmen hat einen unglaublichen Festungsgraben um ihr Geschäft errichtet», sagt Silicon-Valley-Legende Andreas von Bechtolsheim. 
Mark Zuckerberg

Mark Zuckerberg: Gebietet mit Facebook über das starkste Medienunternehmen aller Zeiten.

Quelle: Keystone
Ihre Kernmärkte haben die vier Superstars bereits disrumpiert. Jetzt dringen sie in immer weitere Gebiete vor. Hierbei sind die Datenschätze von zentraler Bedeutung. So zittert die Automobilindustrie vor den selbstfahrenden Autos, die Google-Tochter Waymo im November in Arizona gezeigt hat. Volkswagen, Toyota und Co. wissen: Bei der Mobilität der Zukunft geht es nicht um PS-Stärke, sondern um Datensätze und deren Vernetzung. Niemand kennt sich da besser aus als Google. Aber auch die wichtigste Schweizer Industrie, das Banking, ist in Gefahr. Danach dürften die Versicherungen dran sein. Und, und, und...
Tim Cook

Tim Cook: Erwirtschaftet mit Apple mehr Profit als jemals eine Firma in der Geschichte.

Quelle: Justin Sullivan/Getty Images

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Der Siegeszug der Techgiganten hat profunde Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die total 762'000 Angestellte der vier Internetgiganten erwirtschaften zusammen 468 Milliarden Dollar Umsatz. Mit anderen Worten: Die Wirtschaftsleistung von Polen wird erbracht von der Bevölkerung des Waadtlandes.
 
Weil die GAFA so viel effizienter sind als traditionelle Konzerne, zerstören sie per saldo Stellen. 138'000 Jobs in der Kommunikations- und Medienbranche sollen weltweit bereits Google und Facebook zum Opfer gefallen sein. Amazon dürfte allein dieses Jahr 76'000 Stellen bei traditionellen Händlern vernichten. 

Es regt sich Widerstand

Wer ihnen irgendwie gefährlich werden könnte, kaufen die Internetgiganten mit ihrer gewaltigen finanziellen Feuerkraft vom Markt. Sie missachten Gesetze, scheren sich nicht um Gewohnheiten. Dass die vier Giganten trotz Milliardengewinnen kaum Steuern zahlen, weil sie die Erträge dank ausgeklügelter Firmenkonstrukte in Steueroasen verschieben, ist zwar nicht illegal, trägt aber ebenfalls nicht zur Beliebtheit der GAFA bei.
 
Doch nun regt sich Widerstand – in Washington, und in Brüssel. Sind die vier apokalyptischen Reiter noch zu stoppen?
 
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Quelle: Bilanz