Neue Korruptionsvorwürfe stellen die Austragung der Fussball-WM 2022 im Golf-Emirat Katar in Frage. Die Abstimmung darüber müsse wiederholt werden, sollten sich die Bestechungsvorwürfe gegen das Ausrichterland bestätigen, forderte das Mitglieds der unabhängigen Fifa-Reformkommission, Lord Goldsmith.

Der Welt-Fussballverband Fifa müsse «überzeugende und transparente Antworten auf diese Vorwürfe geben», sagte der frühere britische Justizminister in der BBC. Die britische «Sunday Times» hatte berichtet, als Gegenleistung für die Wahl des Golf-Emirats seien fünf Millionen Dollar Bestechungsgelder geflossen. Die katarischen Organisatoren der WM haben dies nachdrücklich zurückgewiesen.

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Bin Hammam im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Vorwürfe steht das frühere katarische Mitglied des Fifa-Exekutivausschusses, Mohamed Bin Hammam. Er hat sich bislang nicht geäussert. Bei der Wahl 2010 für Katar als WM-Austragungsort waren die USA Zweiter geworden.

Die Fifa hat im Zusammenhang mit früheren Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit WM-Vergaben bereits eine Untersuchung gestartet. Die Fifa kündigte nun an, sie werde die Ermittlungen, ob bei der Vergabe der WM-Turniere 2018 und 2022 alles korrekt verlief, am 9. Juni abschliessen. Die Ergebnisse würden etwa sechs Wochen später dem zuständigen Gremium übergeben - also erst nach Ende der Weltmeisterschaft in Brasilien. Das Turnier in vier Jahren wurde an Russland vergeben.

Das unabhängige Governance-Komitee, dem Goldsmith angehört, soll bei der Fifa den Reformprozess antreiben und überwachen.

(reuters/chb)