Ende August kam es in der US-Pharmabranche zu einer Grossübernahme: Der Pharmakonzern Gilead gab bekannt, die kalifornische Biotechfirma Kite Pharma übernehmen zu wollen. Kaufpreis: 11,9 Milliarden Dollar. Die Aktionäre durften sich freuen. Mit 180 Dollar pro Aktie lag das Angebot nicht nur um rund 30 Prozent höher als der Tageskurs, sondern auch fast doppelt so hoch, wie die Aktie noch zu Jahresanfang notiert hatte.

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Per 3. Oktober wurde der Deal vollzogen. Einer der Profiteure war Franz Humer (71). Der ehemalige Präsident des Schweizer Pharmagiganten Roche war 2015 als Verwaltungsrat bei Kite Pharma eingestiegen und hatte sich in diesem Zusammenhang auch beteiligt. Kite Pharma ist wie Roche auf die Krebsforschung fokussiert und vor allem in der Immuntherapie stark.

Geschickter Zukauf

Wie Bloomberg-Daten zeigen, kaufte Humer im Vorfeld des Verkaufs geschickt zu: Er stockte seinen Anteil 2016 in zwei Etappen um etwa 4000 Aktien auf, zu einem Kurs von rund 50 Dollar. Im Juni dieses Jahres, also nur zwei Monate vor dem Kaufangebot, erwarb 
er als Verwaltungsrat zudem 2450 Aktien zum Kurs von 91 Dollar.

Im Rahmen des Vollzugs der Übernahme verkaufte Humer dann laut Bloomberg-Angaben sämtliche in seinem Besitz befindlichen 6431 Kite-Pharma-Aktien zum angebotenen Kaufpreis. Gesamtgewinn aus dem Verkauf: rund 740'000 Dollar. In Sachen Timing ein perfekter Aktiendeal. Daneben besass Humer aber noch Kite-Pharma-Optionen, deren Wert Insider je nach Zeitpunkt des Verkaufs auf 800'000 bis 1,6 Millionen Dollar schätzen.

Erik Nolmans
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Erich Gerbl
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