Ab 2015/2016 soll das grösste Pumpspeicher-Kraftwerk der Schweiz auf Abruf mit einer Leistung von 1000 Megawatt Strom produzieren können. Wichtig dafür sei ein freier Zugang zum europäischen Energie-Binnenmarkt, wie er derzeit mit der EU verhandelt werde.

«Linthal 2015 ist eines der besten Projekte, um die Bedürfnisse des künftigen europäischen Energie-Binnenmarktes zu befriedigen“, sagte Karrer auf der Kraftwerksbaustelle zuhinterst im Glarner Haupttal in Linthal.

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Der Bedarf an schnell verfügbarer Regelenergie, wie sie das Kraftwerk bereitstelle, werde weiter zunehmen. Der Grund liege in den immer stärkeren Schwankungen in der europäischen Stromproduktion.

Zugang zum Markt und Netz nötig

Mit dem 2,1 Milliarden Franken teuren Kraftwerk werde die Axpo über eine hochflexible Anlage verfügen, erklärte Karrer weiter. Ab 2015/2016 soll das grösste Pumpspeicher-Kraftwerk der Schweiz auf Abruf mit einer Leistung von 1000 Megawatt Strom produzieren können.

Um den Strom abzusetzen, brauche es aber den Zugang zu einem Netz und zu einem Markt, wie es ein Stromabkommen mit der EU gewährleisten würde.

Sollte die Partizipation der Schweiz am europäischen Energie-Binnenmarkt aber nur eingeschränkt zugelassen, würde sich das negativ auf die Rentabilität von Linthal 2015 auswirken. Positiv sei, dass auf beiden Seiten das Interesse an einem Abkommen gross sei, sagte Karrer.

«Hervorragende Verfügbarkeit» des Kraftwerks

Generell sei die Axpo «sehr guten Mutes», was die Rentabilität des Pumpspeicherwerks anbelange. Die Rentabilität werde primär von fünf Faktoren bestimmt. Am wichtigsten sei die Verfügbarkeit der Anlage, die bei Linthal 2015 hervorragend sei, und die des Netzes.

Der zweitwichtigste Faktor seien die politischen Regulative, aktuell die Diskussion um die Schaffung von sogenannten Kapazitätsmärkten. Und schliesslich spielten auch Gas-, Kohle- und CO2-Preise eine Rolle sowie alternative Stromspeichermöglichkeiten.

Keine Sorgen, dass Linthal nicht rentieren wird

„Mit dem heutigen Wissenstand machen wir uns wenig Sorgen, dass Linthal 2015 nicht rentieren wird“, sagte Karrer. Alle wichtigen Indikatoren zeigten in die richtige Richtung. Dass die Anlage Verluste schreiben werde, könne man dennoch nicht vollständig ausschliessen. Denkbar sei das etwa, wenn sich alle fünf Rentabilitäts-Faktoren negativ entwickelten.

Karrer amtiert seit Anfang September auch als Präsident des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse und verbleibt deshalb nur noch beschränkte Zeit an der Spitze der Axpo.

(sda/tke)