Der Bergbaukonzern Glencore hat sich im Streit um Lizenzgebühren in der Demokratischen Republik Kongo mit den Gesellschaften des umstrittenen israelischen Geschäftsmanns und Diamantenhändler Dan Gertler geeinigt. Dabei hätten Glencore und ihre Tochter Katanga Mining beschlossen, Lizenzzahlungen an die Gertler-Firmen zu leisten.

Die Zahlungen sollen künftig nicht in US-Dollar erfolgen und es dürften keine US-Personen involviert werden, teilte Glencore am Freitag mit. Mit diesem Vorgehen will Glencore verhindern, dass es bei den beiden vom Disput betroffenen Minen Mutanda Mining und Kamoto Copper zur Beschlagnahmung von Vermögenswerten kommen könnte.

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Derweil hätten sich Mutanda, Kamoto und Ventora sowie die ebenfalls Gertler gehörende Africa Horizons Investments Limited (AHIL) im Rahmen der Vereinbarung dazu verpflichtet, alle Rechtsbegehren zurückzuziehen, heisst es weiter.

Gertler auf schwarzer US-Liste

Bislang sah sich Glencore nicht in der Lage, an die mit Dan Gertler verbundenen Firmen Lizenzgebühren zu bezahlen. Der Grund: Im vergangenen Dezember wurde Gertler von den USA als «Specially Designated National» (SDN) bezeichnet und auf die Sanktionsliste gesetzt.

Die US-Behörden warfen ihm vor, gute Beziehungen zu korrupten Machthabern in Afrika zu pflegen. Zuvor war Gertler im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der «Paradise Papers» in Erscheinung getreten.

Ventora wehrte sich vor kongolesischen Gerichten gegen das Vorgehen von Glencore. Ende April wurden im Kongo in diesem Zusammenhang bei den Glencore-Töchtern Mutanda und Kamoto Gelder in Höhe von insgesamt 3 Milliarden US-Dollar eingefroren. Ventora warf den beiden Glencore-Gesellschaften Vertragsbruch vor.

(awp/tdr)