Was schon jahrelang bekannt ist, wird in der Krise relevant: In Griechenland locken Goldvorkommen. Dank einem neuen Schnellverfahren zur Erteilung von Schürfrechten dürften einige Unternehmen die Förderzahlen des Landes in den nächsten Jahren substanziell steigern, schreibt die Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Allein kanadische und australische Bergbauunternehmen wollen die jährliche Fördermenge bis 2016 um 425'000 Unzen (1 Unze entspricht 28,3 Gramm) erhöhen. Diese Menge war am 5. Oktober 757 Millionen US-Dollar wert. Zum Vergleich: 2011 wurden in Griechenland lediglich 16'000 Unzen gefördert.
Dank der zusätzlichen Produktionskapazität wird Griechenland Finnland als grösster europäischer Goldproduzent verdrängen, so die Prognose. Der Goldrausch bringt dem krisengeschüttelten Land an zwei Fronten etwas Erleichterung: Er schafft Arbeitsplätze und bringt Steuereinnahmen.
Ist die Produktion erst hochgefahren, will das Unternehmen Eldorado Gold beispielsweise 1500 Personen beschäftigen. Zusätzlich dazu rechnen die Kanadier damit, einen Steuersatz von 20 Prozent auf ihre griechischen Gewinnen zu entrichten.
Proteste von Umweltschützern
Das grösste Hindernis bleibt – trotz der Krise – der Widerstand der Bevölkerung. Die Minen in Griechenland liegen in Gebieten, welche auch touristisch von Wert sind.
Die nun investierenden Unternehmen zählen allerdings auf die wirtschaftliche Vernunft der Griechen: Eldorado wolle in den kommenden fünf Jahren mehr als 1 Milliarde Dollar investieren, wird Eldorados Griechenland-Chef Eduardo Moure bei «Bloomberg» zitiert.
(jev/tno)