Wenn sich der US-Stimmrechtsberater ISS gegen Vergütungspakete von Schweizer Top-Managern ausspricht, müssen sie damit rechnen, dass 20 bis 30 Prozent der Aktionäre gegen sie stimmen werden. Das wird aus einer «Bilanz»-Analyse der jüngsten Abstimmungen an Schweizer Generalversammlungen ersichtlich. 

«Bilanz» traf den ISS-Chef Gery Retelny zu einem exklusiven Gespräch am Hauptsitz in Rockville im US-Bundesstaat Maryland. Retelny betont, dass seine Analysten Vergütungspakte Schweizer Firmen zur Ablehnung empfehlen, wenn es keine klare Verbindung zwischen der Leistung und der variablen Vergütung des Top-Managements gebe (dies war kürzlich bei der Credit Suisse der Fall). Auch wenn die Leistungsziele für das Management zu einfach zu erreichen sei, würde ISS eine Ablehnung empfehlen.

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Und weiter: In einigen Fällen seien die Löhne zwar leistungsabhängig, aber sehr hoch in Relation zu dem, was die Chefs von vergleichbaren Unternehmen verdienen, oder hoch, gemessen an der Grösse der Firma. «Damit fühlen sich die Investoren nicht wohl», sagt Retelny. Weil eine Obergrenze für die variable Vergütung des obersten Managements fehlte, hat ISS etwa an der Generalversammlung des Schweizer Vermögensverwalters GAM den Vergütungsbericht zur Ablehnung empfohlen. Retelny plant mit ISS den Gang an die Börse.

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