Der deutsche Badarmaturen-Hersteller Grohe geht für drei Milliarden Euro an den japanische Konkurrenten Lixil. Ein Börsengang des in den Händen von Finanzinvestoren befindlichen Traditionsunternehmens ist damit vom Tisch. In der Vergangenheit kamen auch immer wieder Gerüchte auf, Geberit sei an Grohe interessiert.

Wie Grohe mitteilte, verkaufen TPG und Credit Suisse nach monatelanger Brautschau ihre 87,5-prozentige Beteiligung an dem ehemaligen Familienunternehmen an Lixil und die Development Bank of Japan (DBJ). TPG und Credit Suisse hatten 2004 für Grohe 1,5 Milliarden Euro bezahlt.

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Zusammen werden Grohe und Lixil zum Branchenprimus mit einem Jahresumsatz im Sanitärgeschäft von mehr als vier Milliarden Euro. Grohe und ihre chinesische Tochter Joyou blieben innerhalb des japanischen Konzerns eigenständig.

Auch die Zusammensetzung der Unternehmensleitung bleibe unverändert. Firmenchef David Haines habe einen neuen Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren unterzeichnet. Die Übernahme werde voraussichtlich im ersten Quartal 2014 über die Bühne gehen.

Führend in der Baustoffindustrie

«Lixil ist für Grohe und Joyou der perfekte Partner», ist sich Haines sicher. Die Firma sei derzeit weltweit führend in der Baustoffindustrie und in der Wohngebäudeausstattung. Gerade für Joyou werde diese neue Partnerschaft besonders viele Vorteile bringen. Zudem könne die Marke Grohe so im asiatischen Raum besser Fuss fassen.

Lixil und die DBJ würden Grohe über ein Joint Venture übernehmen, an dem sie jeweils 50 Prozent der Stimmrechte erhalten. «Die gemeinsame Akquisitionsstruktur ermöglicht es Lixil, seine strategischen Möglichkeiten zu nutzen und gleichzeitig eine solide Bilanzstruktur zu wahren», erklärte Lixil-Chef Yoshiaki Fujimori. Lixil bleibe finanziell flexibel, um möglicherweise weitere Investitionen tätigen zu können.

(sda/chb/aho)