Schon morgen kommt es zum Showdown. Der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt wählt an seiner Sitzung vom 8. Januar den neuen Bankrat und den neuen Bankratspräsident der Basler Kantonalbank BKB. So zumindest ist es vorgesehen, wenn nicht noch wichtigere Geschäfte dazwischenkommen. Das Prozedere läuft so: Zuerst wird der Bankrat mit einem neuen Mitglied auf 13 Mitglieder vervollständigt. Im Anschluss wird dann aus dem Kreis der 13 Bankratsmitglieder ein neuer Präsident gewählt.
Offizieller Kandidat für die Nachfolge des zurückgetretenen Andreas Albrecht von der Liberal-Demokratischen Partei Basel-Stadt (LDP) ist dessen Parteikollege Andreas Sturm. Er ist derzeit Präsident ad interim und wurde von seinen Kollegen auch für die permanente Wahl nominiert. In der Lokalzeitung «Tageswoche» wurde der Unternehmer aus Riehen schon mal als «No-Name» beschrieben. Aber das sei sein grösster Trumpf. Doch seine Wahl ist keineswegs gesichert. Wie die BKB nun bekannt gab, kandidieren noch andere für den Bankrat und fürs Präsidium.
Ein Banker und ein Journalist wollen auch
Als neues Mitglied des Gremiums schlägt die LDP Urs Berger, Präsident des Verwaltungsrates der Versicherung Mobiliar vor. «Urs Berger ist nicht Mitglied einer Partei, übt somit seine Funktion nach wirtschaftspolitischen Kriterien aus», argumentiert die Partei. Doch die Wahl ist nicht gesichert. Auch Martin Kuonen will ins Gremium. Er ist bis anhin Leiter der Division Finanzen, Risiken & Services der Walliser Kantonalbank. Ende Februar tritt er dort zurück. Der parteilose Journalist Eric Weber, der im Grossen Rat sitzt, möchte ebenfalls ins Gremium.
Damit kommt es nicht zur Kampfwahl um den vakanten Sitz, sondern auch beim Präsidium. Banker Kuonen kandidiert nämlich auch für den obersten Posten bei der Basler Kantonalbank. Kuonen stammt aus Termen VS, studierte an der HSG St. Gallen Betriebswirtschat und schloss sein Studium als lic. oec. ab. Er ist diplomierter Wirtschaftsprüfer und Vater von vier Kindern.