LafargeHolcim wird von internationalen Gewerkschaften des Wortbruchs bezichtigt. So soll der französisch-schweizerische Zementkonzern versprochen haben, einen globalen Gesamtarbeitsvertrag zu unterzeichnen. LafargeHolcim habe jedoch diese Zusage zurückgezogen.
Nach Angaben des europäischen Gewerkschaftsdachverbandes industriALL und des in Genf ansässigen Bau- und Holzarbeiter-Weltverbandes sollte diese Vereinbarung zum Schutz aller Mitarbeitenden eines multinationalen Unternehmens am Mittwoch unterschrieben werden.
Jan Jenisch entschied gegen den GAV
Laut einer Mitteilung der Gewerkschaften vom Mittwoch hat LafargeHolcim jedoch entschieden, das Dokument nicht zu unterzeichnen. Der neue Chef Jan Jenisch halte laut den Gewerkschaften interne Vereinbarungen für das Unternehmen für ausreichend. Die Gewerkschaften sehen das als Wortbruch. 2017 habe nämlich das Management den Aktionären die Unterzeichnung angekündigt. Im Juli habe der Konzern auch eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben.
Die Gewerkschaften fordern jetzt das Management von LafargeHolcim auf, auf ihren Entscheid zurückzukommen. Dies insbesondere weil die Arbeitnehmervertretung den Arbeitnehmerschutz beim Zementkonzern als ungenügend einschätzen. LafargeHolcim habe in diesem Bereich im Vergleich mit anderen multinationalen Unternehmen bei sämtlichen Kriterien am schlechtesten abgeschnitten, schreiben die Gewerkschaften.
(sda/me)