Wir wissen in der Schweiz nicht, wer alles mitbietet und welche Beträge geboten werden. Das ist nur einer Hand voll Leuten in der Konzernzentrale bekannt», sagt Urs Bachmann, Pressechef von Lego Schweiz in Baar. «Es gibt keine neuen Details zum Verkauf. Wir können auch nicht sagen, wie die Interessenten heissen», lässt Charlotte Simonsen, Unternehmenssprecherin des Spielzeugkonzerns, aus dem Stammsitz im dänischen Billund verlauten.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Klare Vorstellungen, wer die potenziellen Interessenten für die vier Freizeitparks von Lego sind, haben dagegen die englischen Wettfreunde. Auf der Internetplattform des Wettbüros Paddy Power konnte man dieser Tage nicht nur Geld setzen auf Pferderennen, Frauenfussball, den Nachfolger von Fed-Chef Alan Greenspan oder auf den nächsten Papst nach Benedikt XVI. Eine Wette lautete auch: Wer gewinnt das Rennen im Verkauf um Legoland? Mit einer Wettquote von 11:8 in Front liegt die Private-Equity-Firma Blackstone Group, mit 13:8 knapp gefolgt von der Dubai International Capital. Die von der Regierung des Golfemirats Dubai kontrollierte Investment-Gesellschaft erwarb im vergangenen März für die Kleinigkeit von 1,8 Milliarden Franken Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Ziemlich abgeschlagen werden auf der Wettliste weitere Private-Equity-Spieler aufgeführt, so Palamon Capital Partners (8:1), Apollo Management (9:1) oder Advent International (12:1).

Wer beim Verkauf der Freizeitparks eine Chance haben will, muss laut «Times» mindestens 500 Millionen Franken bieten. Im Verlauf dieses Sommers soll der Verkaufsvertrag unterschrieben sein. Das von Kjeld Kirk Kristiansen kontrollierte Klötzchenimperium kann das Geld gut gebrauchen: Das Geschäft mit den Plastikbausteinen läuft harzig, in den letzten Jahren sind happige Verluste angefallen. Aus diesem Grund werden alle Produktionsstandorte gegenwärtig einer Analyse unterzogen.

Von allfälligen Verlagerungen in kostengünstigere Regionen sind möglicherweise auch die rund 340 Lego-Beschäftigten in der Schweiz betroffen. Davon arbeiten 250 im Werk in Willisau, 70 in der Spritzgussformenfabrik in Baar sowie 20 in der ebenfalls in Baar domizilierten Europa-Zentrale. «Der Erlös für die Freizeitparks ändert nichts an den Standortentscheiden», sagt Urs Bachmann. SL