Mit mehrmonatiger Verspätung hat der Computerzubehörhersteller Logitech am Donnerstag seine Geschäftszahlen 2013/2014 bei der US-Börse eingereicht. Wegen Buchhaltungsfehlern korrigierte das amerikanisch-schweizerische Unternehmen frühere Geschäftsergebnisse.

Das Geschäftsjahr endet bei Logitech Ende März, mehrmals hat der Konzern aber seit Ende März 2014 eine Fristerstreckung für die Publikation des Jahresberichts erhalten. Am Donnerstag hat er diesen nun der US-Börsenaufsicht SEC übermittelt. Der Jahresbericht in der Schweiz soll «sobald als möglich» folgen, wie Logitech in der Nacht auf Freitag mitteilte. Die Frist der Schweizer Börse SIX dafür läuft am 3. Dezember ab.

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Im Dokument an die US-Behörde legt Logitech das Ausmass der Buchhaltungsfehler um die gefloppte Set-Top-Box Revue offen. Betroffen sind hauptsächlich die Jahre 2011 und 2012: Eine Wertberichtigung auf Lagerbeständen in der Höhe von rund 31 Millionen Dollar musste Logitech von 2012 ins Vorjahr verschieben.

31 Millionen Dollar verschoben

Für 2012 vergrössert sich deswegen der Reingewinn nach den Angaben im US-Bericht von 72,7 Millionen Dollar auf 104,2 Millionen Dollar, während er sich im Jahr davor entsprechend reduziert. Im schwarzen Jahr 2013 schrieb Logitech neu geringfügig mehr Verlust als ursprünglich rapportiert: 227,5 Millionen Dollar statt 225,6 Millionen Dollar.

Für das im vergangenen März abgelaufene Geschäftsjahr 2014 beträgt der Gewinn 74,3 Millionen Dollar. Das entspricht ziemlich genau den Angaben, welche Logitech bereits im Frühjahr gemacht hat. Logitech hat es nach einer schwierigen Phase mit Restrukturierungen und Stellenabbau wieder in die Gewinnzone geschafft.

Logitech Revue falsch bewertet

Die Buchhaltungsfehler gehen auf Logitech Revue zurück - eine Set-Top-Box, die Logitech im Hinblick auf das Google-Fernsehen GoogleTV entwickelte. Weil GoogleTV aber nicht so populär wurde wie erhofft, verkaufte sich auch Revue schlecht. Mittlerweile wurde Revue eingestellt.

Die unverkäuflichen Geräte verloren dadurch an Wert, was jedoch nach Logitech-Angaben in der Buchhaltung nicht korrekt abgebildet wurde. «Gewisse Personen» in der Finanzabteilung hätten Informationen zur Wertreduktion gehabt, die sie aber nicht korrekt nutzten und auch nicht an die Buchhaltungsfirma von Logitech weitergaben, heisst es im Bericht, der sich auf eine «unabhängige Untersuchung» beruft.

Logitechs Generalversammlung soll am 18. Dezember in Lausanne stattfinden. Die Konzernführung schlägt den Aktionären vor, 26 Rappen pro Aktie an Dividenden auszuschütten. Das sei ein Viertel mehr als im Vorjahr, teilte Logitech mit.

(sda/ise/moh)