Eisbären auf schmelzenden Schollen

8 Tricks: Wie Unternehmen ihre CO2-Bilanz aufhübschen

Seraina Gross Handelszeitung
Andreas Güntert Handelszeitung
Von Seraina Gross und Andreas Güntert
am 19.02.2021 - 15:07 Uhr

Eisbären auf schmelzender Scholle: Der Klimawandel bedroht ihren Lebensraum.

Quelle: Tessy Ruppert

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Immer mehr Unternehmen versprechen, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Wie aber sieht eine saubere Klimapolitik wirklich aus?

Einfach mal so ein Klimaziel formulieren kann jeder. Ernsthafter Klimaschutz aber heisst: sich an die Wissenschaft halten. Zu den ersten Adressen gehört hier die Science Based Target Initiative (SBTI). Die vom WWF massgeblich mitbegründete Organisation hat Standards für Unternehmen formuliert, die ihr Geschäft so aufstellen wollen, dass es in Übereinstimmung mit dem 2015 in Paris beschlossenen Ziel steht, die Erderwärmung auf 2, besser noch auf 1,5 Grad zu beschränken.

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Swisscom-Banner am Lauberhornrennen

Trendsetter unter den SMI-Titeln war die Swisscom: Bereits 2016 verpflichtete sie sich zum 1,5-Grad-Ziel.

Quelle: Keystone

Mehr als tausend Unternehmen aus sechzig Ländern und fünfzig Wirtschaftssektoren haben sich weltweit bereits der Initiative angeschlossen, allein 2020 dockten so viele Unternehmen bei der Initiative an wie in den fünf Jahren davor zusammen. Die Dinge beschleunigen sich, der Druck auf die Abwesenden steigt. Zudem erfüllt die Initiative ihren Zweck, wie eine Analyse vom Januar von 338 SBTI-Unternehmen zeigt – darunter Giganten wie der britische Retailer Tesco oder Mastercard. Demnach konnten die Unternehmen ihre CO₂- Emissionen seit 2015 um einen Viertel reduzieren – während diese weltweit um 3,4 Prozent anstiegen.

Auch einige SMI-Konzerne sind mit dabei, wenn es darum geht, mit dem Klimaschutz ernst zu machen. Trendsetter war die Swisscom, die sich schon im August 2016 zum ambitionierten 1,5-Grad-Ziel verpflichtete. Auch Givaudan gehörte zur schnellen Truppe: Der Duft- und Aromenhersteller aus Genf folgte 2017. Ebenfalls mit im Boot sind Novartis, Lafarge Holcim, Swiss Re und Zurich. Zu den prominenten Abwesenden gehören Roche, Geberit, Credit Suisse, Lonza, Sika, Swatch, Swiss Life oder der SMI-Neuling Partners Group.