1006582 (900348) Kassenschalter einer Bank in Schweden, Kunden stehen Schlange fuer die Einloesung von Schecks.  Stichworte: Menschen / maennlich / weiblich / Schweden / 70er Jahre ? / Wirtschaft / Banken / Bankschalter / Menge / Menschenmenge / Menschenschlange / Lohntuete / Lohnscheck. (KEYSTONE/SCANPIX/Str)

Smartphone-Banking im Praxistest

Michael Heim Handelszeitung
Von Michael Heim
am 21.01.2019 - 08:42 Uhr
Quelle: Scanpix Sverige / Keystone

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Ein Bankkonto nur mit Karte und Handy? Was das Fintech Revolut vormacht, kopieren nun Schweizer Banken. Doch können sie im Vergleich bestehen?

Die Grossbank: Handy-App der UBS
Quelle: HZ/hec
Test 5: UBS – Die Grossbank

ubs.com

Klassische Universalbank, Paket mit Debit- und Kreditkarte

 

Start: Online-Kontoeröffnung seit 2017
Kunden mit Online-Eröffnung: keine Angabe
Preis: Basispaket für 15 Franken pro Monat
Dauer Kontoeröffnung: 45 Minuten plus Papierarbeit
Konto aktiv nach: 16 Tagen (neun Bank-Arbeitstagen)

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So lief die Kontoeröffnung ab

Ich benötige die Kontoeröffnungs-App der UBS. Diese baut nach ein paar persönlichen Angaben eine Verbindung mit -einer Beraterin auf, die im Video-Chat die Personalien prüft. Im Test funktioniert das schlecht.

Ein erstes Mal scheitere ich am Freitag vor Weihnachten (21.12.), an dem die Berater der Bank offenbar nicht arbeiten. Der Video-Chat ist nicht möglich. Ein zweiter Versuch am 27.12. scheitert an einem technischen Fehler. Erst beim dritten Versuch – später am gleichen Tag – funktioniert der Chat. Allerdings bricht die Verbindung ab und ich muss die App neu starten. Ich lande bei der gleichen Beraterin, die den Prozess fortsetzt.

Nach dem Chat soll ich die Verträge digital signieren. Auch das funktioniert nicht, worauf ich die Verträge ausdrucken, unterschreiben und per Post einschicken muss. Das kommt offenbar öfters vor, denn die Beraterin hat mich im Gespräch bereits auf das Problem vorbereitet.

Fürs Handy-Banking benötige ich zwei Apps. Das System ist etwas kompliziert, funktioniert aber gut, wenn es einmal installiert ist. 

Das ist gut 

Das etwas lange Gespräch kann man positiv deuten: Zusammen mit der Eröffnung findet eine kurze Beratung statt. Bei der UBS erhält der Kunde nicht nur ein Online-Konto, sondern das volle Angebot einer Grossbank. Das ist sicherlich ein Plus. 

Das muss sich bessern

Die als «Digital Onboarding» beworbene Kontoeröffnung hat in meinem Fall nicht funktioniert. Die meisten Bankkunden hätten spätestens nach der dritten Panne abgebrochen. Wer ein günstiges Angebot sucht, liegt bei der UBS ebenfalls falsch.

Anachronistisch ist, dass die UBS noch im Jahr 2019 Maestro-Karten ohne Kontaktlos-Funktion ausstellt. Bei den meisten Banken werden schon seit Jahren Karten mit der Funktechnologie NFC ausgestellt. 

Das sagt die UBS dazu

«Die Mehrheit der Online-Kontoeröffnungen kann komplett digital abgewickelt werden. Nur in wenigen Fällen ist noch Papier im Spiel. Wir hatten vom 20.12., 15 Uhr bis am 21.12., 13 Uhr und am 27.12. technische Probleme mit dem Video-Onboarding und konnten deshalb die Online-Kontoeröffnung in diesem Zeitraum nicht anbieten. Am Nachmittag des 27.12. hat zwar das Video-Onboarding wieder funktioniert, nicht aber die digitale Signatur, weshalb Ihnen die Unterlagen zur Unterschrift per Post zugestellt wurden.

UBS hat derzeit noch keine Maestro-Karte mit NFC im Angebot. Kunden, welche eine Debitkarte mit NFC haben möchten, erhalten kostenlos eine V Pay-Karte mit NFC. Die Einführung von Maestro-Karten mit NFC ist für das laufende Jahr (2019) geplant. Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte schreibt den Banken vor, dem Kunden die Wahl zu lassen, ob er von der Kontaktlos-Technologie profitieren möchte. Entsprechend hat UBS sich dazu entschlossen, V PAY-Karten mit und Maestro-Karten ohne NFC anzubieten.»

(hec)