Markus Miele*, Geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Hausgeräteherstellers, sieht die Zukunft in Küche und Waschraum in Automatikprogrammen und Sensorik. Weil Kinder heute Kochen nicht mehr wie früher durchs Zuschauen lernen würden wie früher, entstehe eine Fähigkeitslücke, die Miele füllen wolle. Dazu meint Miele im «Bilanz»-Interview: «Beim Waschen ist schon einiges automatisiert, aber in der Küche gibt es noch viele Möglichkeiten».

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«Kunden, die sich am Herd nicht so gut auskennen, sollen so viel Hilfe bekommen, dass das Resultat trotzdem schmeckt», beschreibt Markus Miele seine Vision. Konkret etwa beim Zubereiten eines Bratens im Backofen: Der Ofen hilft beim Braten mit, «auch dafür gibt es sensorgesteuerte Automatikprogramme. Gegebenenfalls mit dem Hinweis an den Hobbykoch, das Fleisch jetzt bitte zu wenden».

«Es gibt keine Sollbruchstellen»

Zu den Unterstellungen, wonach Hausgerätehersteller in ihre Geräte «Sollbruchstellen» einbauten, damit die Lebensdauer begrenzt wird, sagte Miele, diese gebe es nicht: «Bei Miele sowieso nicht, und auch bei anderen Firmen kann ich mir das nicht vorstellen». Das sei erstens kein erfolgversprechendes Geschäftsmodell. Und zweitens: Falls so etwas gäbe und das an die Öffentlichkeit komme, dann wären die Konsequenzen gross: «Eine Firma, die derart blossgestellt würde, könnte direkt aufhören».

*Markus Miele (47) ist seit Juli 2002 geschäftsführender Gesellschafter des Miele-Konzerns. Er ist ein Urenkel des Firmengründers Carl Miele. Das Unternehmen gehört der Familie Miele zu 51 Prozent; 49 Prozent besitzt die Familie Zinkann – deren Vorfahr Reinhard Zinkann hatte die Firma gemeinsam mit Carl Miele gegründet. Markus Miele studierte Wirtschaftsingenieurwesen in Karlsruhe und doktorierte an der Universität St. Gallen. Ab 1998 arbeitete er im Controlling des Autozulieferers Hella, bevor er 2002 im Familienunternehmen einstieg.

Das ganze Interview mit Markus Miele über Kochen, Waschen, Geld und die Familie lesen Sie in der neuen «Bilanz», ausnahmsweise bereits ab Donnerstag am Kiosk oder mit Abo jeweils bequem im Briefkasten.

Dirk Ruschmann
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