Vergangene Woche liess die Staatsanwaltschaft Kölnin zehn Ländern Europas Büros und Wohnungen durchsuchen. Beteiligt waren 114 Ermittler. Hintergrund der Razzia war die Klage von Ex-AWD-Eigentümer Carsten Maschmeyer gegen die Bank Sarasin. Der Milliardär reichte diese im Frühling ein. «Wir hatten sehr gute Börsenjahre, in denen mit Aktieninvestments durchaus Renditen von 20 bis 25 Prozent erzielt wurden», erklärte Maschmeyer damals gegenüber handelszeitung.ch. Zudem hätten die Bank Sarasin und ihr Fonds immer wieder beteuert, dass es sich um eine absolut sichere und seriöse Anlage handelte.
Bei der Rückzahlung der Einlagen habe ihn die Bank immer wieder vertröstet, sagt Maschmeyer. Eric Sarasin habe ihn angerufen und gesagt, dass mit Hochdruck daran gearbeitet werde. «Doch das Geld kam bis heute nicht», so der Investor. «Wir prüfen Klagen in drei Richtungen», ergänzte Maschmeyer damals. Erstens soll die Bank J. Safra Sarasin zivilrechtlich auf Rückabwicklung und Erstattung verklagt werden. Dann würden Strafanzeigen wegen Betrugs gegen die Verantwortlichen der Schweizer Privatbank angestrengt. Drittens prüfe man eine Klage wegen Verstosses gegen das Bankgeheimnis, weil die Bank J. Safra Sarasin Kundendaten dem Magazin «Stern» zugespielt habe.
Maschmeyer geht auf die zivilrechtliche Ebene
Nun will er gemäss der «Sonntagszeitung» zwei weitere Klagen zivilrechtlicher Art in die Tat umsetzen. Die eine will er in der Schweiz einreichen. Damit beauftragt hat er den Zürcher Staranwalt Peter Nobel. Für die Zivilklage in Deutschland hat er den Hamburger Anwalt Gerhard Strate beigezogen. Maschmeyer will auf Schadenersatz klagen – offenbar auch gegen Eric Sarasin persönlich, den stellvertretenden Chef der Bank J. Safra Sarasin. «Die Vorbereitungen für weitere Klagen gegen Verantwortliche der Bank J. Safra Sarasin sind weit fortgeschritten», erklärt ein Sprecher dem Blatt.
(se)