Die Migros hat auf dem Dach des Verteilzentrums Neuendorf SO die grösste Solaranlage der Schweiz eingeweiht. Was im Jubel über das grüne Engagement des orangen Riesen in der Energiepolitik unterging: Die Grossverteilerin speist den gesamten Strom ins öffentliche Netz ein – und profitiert damit in grossem Stil von den Fördergeldern des Bundes.
Laut Recherchen der «Handelszeitung» nimmt sie bei einem Jahresertrag von 4,84 Gigawattstunden Strom allein für das Solarkraftwerk Neuendorf jährlich gut 1 Million Franken ein. Da die Subventionen 25 Jahre lang fliessen, kommt die Migros insgesamt auf Vergütungen von über 25 Millionen Franken.
Diese Fördergelder dürften indessen bloss ein Bruchteil der Gesamtmenge an staatlichen Fördergeldern ausmachen, da die Migros schweizweit weitere 25 Solarkraftwerke betreibt, die teilweise ebenfalls staatliche Fördergelder erhalten.
Die Migros bestätigt den Sachverhalt lässt jedoch ausrichten, dass gemäss MVN AG die Solaranlage aufgrund von Abzügen für Unterhaltskosten, Versicherung, Kapitalverzinsung und Rückbaurückstellungen allerdings erst in 20 bis 21 Jahren amortisiert sein wird. Hinzu komme, dass die Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Strompreise heute noch nicht bekannt sind und damit auch ein gewisses Risiko getragen werde.
Zudem betont die Migros, das Projekt aber nicht in «erster Priorität aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen und den KEV-Beiträgen realisiert, sondern aus Überzeugung einen Beitrag zur Energiewende und ein Versprechen an die junge «Generation M» zu leisten. Die bisher ungenutzte enorme Dachfläche hat sich dazu angeboten».
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