Seit fünf Monaten führt er den grössten privaten Arbeitgeber der Schweiz. Doch seither zeigte sich Fabrice Zumbrunnen erst einmal der Öffentlichkeit: An der Bilanzmedienkonferenz Ende März gab er zehnminütige Interviews und stellte sich als strenger Zahlenmensch vor, der den Profit wieder in höhere Sphären heben will.

Nun spart er beim Werbeetat. Die Migros bestätigt Recherchen von BILANZ: «Das Werbebudget 2019 wird gegenüber Vorjahr um 30 Millionen Franken tiefer ausfallen», sagt Sprecher Luzi Weber. Wie hoch das gesamte Budget ist, macht die Migros nicht öffentlich.

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270 Millionen Werbebudget

Inoffizielle Quellen sprechen von 270 Millionen. Demnach würde Zumbrunnen elf Prozent einsparen. Zum Vergleich: 30 Millionen Franken hat der Online-Marktplatz Siroop laut Schätzungen letztes Jahr für Werbung ausgegeben.

2013 sprach der damalige Marketingchef Oskar Sager letztmals öffentlich über die Werbeausgaben. Dem «SonntagsBlick» verriet er damals, dass man sich im Bereich von 230 Millionen bewege. Dies seien rund 100 Millionen weniger als noch 2009.

Migros soll schlanker werden

Der Rotstift im Werbebudget ist erst ein Vorgeschmack. Unter dem Titel «Fast Forward» will Zumbrunnen den Apparat verschlanken, den Herbert Bolliger in den letzten zwölf Jahren aufgestockt hatte. Im Migros-Turm am Zürcher Limmatplatz arbeiten heute 2700 Leute – 700 mehr als bei Bolligers Start.

Besonders unter Beobachtung stünden die knapp 200 Marketingleute, wie man aus dem Unternehmen hört. Zumbrunnens Kürzungsentscheid bei der Werbung deutet jedenfalls in diese Richtung. Im Juli will er seine Sparpläne öffentlich machen.

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Quelle: Bilanz