Die Genossenschaft Migros Zürich (GMZ) stutzt ihre Planvorgaben für die Fitness-Kette Elements in Deutschland. Ursprünglich wollte die GMZ ab 2012 bis zu 50 Studios in ganz Deutschland errichten. «Dieser Plan wurde redimensioniert», sagt GMZ-Geschäftsleiter Jörg Blunschi, «wir konzentrieren uns nun darauf, an den Standorten München und Frankfurt zu verdichten.»

«Drei Jahre im Rückstand»

Aktuell stehen total sieben Elements-Studios in Frankfurt, München und Stuttgart. Mit Elements schreibt die GMZ in Deutschland aktuell tiefrote Zahlen; 2016 resultierte bei der Migros Freizeit Deutschland GmbH ein Jahresfehlbetrag von über 10 Millionen Euro. Gemäss der Migros Zürich belasten vor allem Verzögerungen bei den Neueröffnungen die Rechnung. «Bezüglich Ergebnisereichung sind wir drei Jahre im Rückstand.»

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Was Branchenprofis beim Einblick ins jüngst veröffentlichte Zahlenwerk der Migros Freizeit Deutschland GmbH erschreckt: die Kunden-Fluktuationsrate. Im Bereich der Premium-Fitness-Studios gelten 25 Prozent als oberste Grenze – doch bei Elements waren es 2016  30 Prozent. 

Fatales WM-Angebot 2014 rächte sich 

Dass 2016 so viele Kunden absprangen, hat seinen Ursprung in einer Wette zur Fussball-WM 2014. Vor dem Spiel Deutschland gegen Brasilien stellte Elements Neukunden einen Preisnachlass von zehn Prozent für eine allfällige, für Deutschland positive Tor-Differenz in Aussicht. Als die Deutschen Brasilien mit 7:1 zertrümmerten, erbleichten Blunschis Säckelmeister: Sie mussten 60 Prozent Rabatt gewähren. Der hohe Discount zog Kunden an, die sich ein Premium-Abo eigentlich gar nicht leisten konnten. Als die Abos abgelaufen waren, sprangen die Neukunden in Scharen ab. Das fräste eine Blutspur in die Erfolgsrechnung.

Trotz Rückständen bei der Ergebniserreichung will die die Migros Zürich will aber festhalten an der Elements-Strategie: «Der Fortbestand steht ausser Diskussion», sagt Blunschi. Der grosse Traum der 50 Luxus-Fitnessstudios aber ist fürs erste ausgeträumt. 

 

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Andreas Güntert
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