Auf dem hart umkämpften Markt hielten die drei führenden Waschmittelproduzenten Europas, Procter & Gamble (Ariel), Unilever (Coral) und Henkel (Persil) drei Jahre lang die Preise künstlich hoch. Die EU erlegt den Unternehmen daher jetzt eine Busse von insgesamt 315 Millionen Euro auf. Henkel erliess die EU-Behörde die Strafe, weil er Europas Wettbewerbshüter über das Kartell informiert hatte. Das teilte die EU-Kommission mit.

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Die Absprache betraf Vollwaschmittelpulver für die Maschinenwäsche in acht Ländern und garantierte den Konzernen gute Einnahmen.

"Sie verlangten von den Konsumenten Preise, die höher sind, als wenn der Wettbewerb ordnungsgemäss funktioniert", sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia.

Die höchste Strafe entfällt auf Procter & Gamble mit 211 Millionen Euro, Unilever muss 104 Millionen überweisen. Beiden Firmen wurde die Strafe ermässigt, weil sie geständig waren und der Kommission bei der Aufklärung des Falls halfen.

Schwere Verfehlungen                                                                     

Die Summen seien hoch ausgefallen, weil die Umsätze der Konzerne, der hohe gemeinsame Marktanteil und der "besonders gravierende Charakter der Zuwiderhandlung" berücksichtigt wurde.

"Die Firmen wollten ihre Marktanteile halten und vereinbarten, die Preise nicht zu senken, selbst wenn sie die Verpackung verkleinerten", sagte Almunia. Verbraucher und Haushalte seien massiv geschädigt worden: "Diese Waschmittel finden sich alle prominent in Supermärkten und Geschäften".

Das Kartell habe im Januar 2002 begonnen und bis März 2005 gedauert. Den ersten Kontakt hätten die Firmen bei einer vom Fachverband organisierten europäischen Initiative für umweltfreundliche Waschmittel aufgenommen. "Für den Umweltschutz waren Preisabsprachen oder andere wettbewerbswidrige Verhaltensweisen jedoch nicht erforderlich", kritisierte Almunia.

(laf/sda/awp)