Nach dem Verkauf seiner Schuhkette an Philippe Gaydoul vor drei Jahren blieb es länger still um Navyboot-Gründer Bruno Bencivenga (55). Zwar erwarb er in der Zwischenzeit mit dem Modegeschäft Day einen Slot an der Zürcher Bahnhofstrasse, doch dieses funktioniert nur als Solitär.

Nun aber kehrt Bencivenga zurück in die Oberliga des Schweizer Modemarktes – als Verwaltungsrat bei der landesweit tätigen PKZ-Gruppe (PKZ, Feldpausch, Blue Dog, Burger), die im vergangenen Jahr 215 Millionen Franken umsetzte. «Es ist richtig, dass Herr Bencivenga neu VR bei PKZ ist», bestätigt Philippe Olivier Burger, CEO der PKZ-Gruppe. Will Bencivenga etwa Navyboot Konkurrenz machen? Nein, sagt er, man könne PKZ und Navyboot nicht miteinander vergleichen, weil Letztere sehr viel schuhlastiger sei. Vielmehr sei er eingestiegen, weil «Philippe Burger ein toller Unternehmer» sei. Im VR von PKZ will sich Bencivenga «mit kritischen Fragestellungen» einbringen.

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Ein Themenfeld hat Patron Burger bereits definiert: «Wir haben Bruno Bencivenga gewählt, da er grosses Know-how hat im Aufbau eines Brands, wie wir es mit Paul Kehl tun.» Tatsächlich kann die junge Marke – sie ist eine Hommage an den Firmengründer von PKZ (Paul Kehl Zürich) – Starthilfe gebrauchen. Bei der Lancierung 2008 war noch die Rede von einer Vielzahl von Paul-Kehl-Shops, auch im Ausland; bisher ist es bei drei Pilotbetrieben in der Schweiz geblieben. Vom Hochfahren der Verkaufsstellen versteht Bencivenga viel, das bewies er bei Navyboot. Wobei er beim Schuhwerk um einiges erfolgreicher war als beim edlen Tuch. Ob ihm das jetzt bei PKZ mit den Textilien besser gelingt, wird sich weisen. Vielleicht unter der Prämisse BKZ – Bencivenga kanns zeigen. 

Andreas Güntert
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