Nestlé will «grüner» und bis 2050 unter dem Strich klimaneutral wirtschaften. Damit will der Nahrungsmittelkonzern einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen weltweit leisten. Mit gutem Beispiel geht man an dem am Donnerstag neu eröffneten «Packaging Science Institute» voran.

«Der Klimawandel ist eine der grössten Bedrohungen für die Gesellschaft und auch eines der grössten Risiken für unsere Branche», sagte Nestlé-Chef Mark Schneider laut Mitteilung. Als weltweit führender Lebensmittelkonzern müsse die Gruppe Verantwortung übernehmen, ergänzte Magdi Batato, Chef Operations, an einer Telefonkonferenz.

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Nestlé habe in den letzten vier Jahren eine Reihe von Massnahmen ergriffen, um die globale Erwärmung zu begrenzen, stellte Batato fest. Diese seien in einem Aktionsplan festgeschrieben worden, der in den kommenden Jahren noch weiter verfeinert werden soll.

«Klimaschonende» Produkte

Nestlé will etwa mit der Entwicklung von Produkten, die einen besseren «ökologischen Fussabdruck» haben, im Klimaschutz Punkte sammeln. Im Grundsatz geht es um eine ausgewogenere Ernährung, wozu die Lancierung pflanzlicher Lebensmittel wie etwa der kürzlich eingeführte «Veggie-Burger» zählt. Und auch das Getränkeangebot soll in diese Richtung weiterentwickelt werden.

Das bedeute nicht, dass Nestlé das Wachstum bei ihren traditionellen Lebensmitteln aufgeben werde, machte Batato klar. «Aber wir wollen mehr Alternativen anbieten.» So sollen etwa die Milchprodukte, ein Klassiker des Konzerns, aus ökologischer Sicht «effizienter» hergestellt werden. Geplant seien auch Projekte zur Wiederaufforstung zuvor landwirtschaftlich genutzter Flächen.

 

Abfall im Fokus

Derweil nimmt sich Nestlé nahe Lausanne am neu eröffneten Institut für Verpackungstechnik dem Abfallproblem an. Wie bereits letzten Dezember angekündigt, werden dort rund 50 Mitarbeitende beschäftigt, die an funktionalen und umweltfreundlichen Verpackungslösungen forschen. Nestlé verpflichtet sich, bis 2025 all ihre Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar zu machen.

«Keine unserer Verpackungen sollte als Abfall auf Mülldeponien oder in der Umwelt landen», unterstrich Schneider. Dies erfordere die Entwicklung neuer Materialien, wie recycelbare, biologisch abbaubare oder kompostierbare Polymere, hiess es. Geforscht werde am neuen Zentrum in modernsten Laborräumen und Rapid Prototyping-Einrichtungen.

Tieferer Energieverbrauch

Wie viel Geld Nestlé auf dem Weg zur Klimaneutralität mit einer netto neutralen CO2-Bilanz in die Hand nehmen will, gab der Konzern nicht preis. Nebst den Investitionen in neue Produkte oder in die Landwirtschaft, setzt der Konzern auch auf die Senkung des Energiebedarfs und gleichzeitig auf die Nutzung erneuerbarer Energien.

In Fabriken, Büros oder in Logistikzentren soll der Energieverbrauch künftig zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespiesen werden. Bereits heute sei dies bei einem Drittel der Anlagen der Fall. Ausserdem optimiere man beispielsweise seit Jahren die Routen im Vertrieb, hiess es. In den 100 wichtigsten Distributionszentren habe Nestlé die CO2-Emissionen in den letzten vier Jahren um fast 40 Prozent gesenkt.

(sda/mbü)

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