Die traditionellen Schwellenländer wie die BRIC-Staaten sind heute nicht mehr von derselben Wachstumsdynamik geprägt wie in den vergangenen Jahren. Investoren sollten ihren Fokus nun auf die neuen Frontier Markets richten. Indem Anleger über die traditionellen Schwellenländer hinausgehen und ihren geografischen Fokus weiter ausdehnen, können sie in Länder investieren, welche sich noch immer in einem Entwicklungsstadium befinden. Eine frühe Positionierung in diesen Ländern bietet Anlegern einen Vorteil, da viele dieser Märkte bislang von Investoren unbeachtet blieben oder gar unzugänglich waren.

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Die Ökonomien in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) waren in den 80er und 90er Jahren noch von hohen Staatsdefiziten geprägt und wirtschaftlich noch sehr unterentwickelt, so haben sie in den vergangenen Jahren besonders stark von dem mit der Globalisierung einhergehenden weltwirtschaftlichen Wachstumsschub profitiert. Der Rohstoffboom in Brasilien und Russland, aber auch Wettbewerbsvorteile im Fall von China haben neben überschüssigen Leistungsbilanzen auch zu starken Kapitalzuflüssen geführt. Dies spiegelt sich unter anderem im starken Anstieg der Devisenreserven wider. Mittlerweile vereinigen die BRIC- Länder 38% der weltweit gemessenen Devisenreserven – und nach offiziellen Schätzungen des IMF werden die BRIC-Staaten im Jahr 2008 31% des globalen BIP-Wachstums ausmachen.

Depots geografisch ausweiten

Als Folge des rapiden wirtschaftlichen Aufschwungs und der gestiegenen finanziellen Stabilität konvergieren nebst den Wirtschaftsprofilen der Schwellenländer auch die Aktienbewertungen mit denjenigen der entwickelten Ökonomien. Investoren, welche weiterhin am unteren Ende der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung investiert bleiben möchten und ein geografisch maximal diversifiziertes Portfolio wünschen, sollten die geografischen Grenzen ihres Depots weiter ausdehnen und in sogenannte Frontier Markets investieren.

Um als Frontier Market klassifiziert zu werden, muss zunächst die wirtschaftliche Leistungskraft einer Volkswirtschaft, gemessen am BIP pro Kopf, unter der Schwelle von 10000 Dollar liegen. Darüber hinaus müssen die entsprechenden Märkte über eine relativ geringe Finanzmarktpenetration verfügen. Diese kann anhand der Relation der nationalen Marktkapitalisierung zum BIP gemessen werden. Während die Kennzahl in traditionellen Schwellenländern bereits hoch ist (BRIC-Durchschnitt: 136%), weisen viele Frontier Markets Quotienten von unter 50% aus.

Sorgfältige Auswahl der Länder

Doch längst nicht alle Länder, welche diese Bedingungen erfüllen, sind als attraktive Frontier Markets einzustufen und haben das Potenzial, die Märkte von morgen zu werden. Das Gesamtbild aus den Dimensionen makroökonomisches Potenzial, Wohl & Bildung der Menschen, Entwicklung der Finanzmärkte sowie politische Stabilität muss stimmen, damit ein Land in die engere Auswahl kommt.

Bei den Kriterien Wohl & Bildung und politische Stabilität greift man auf aussagekräftige Indizes von internationalen Organisationen wie der UN oder der Welt-bank zurück (z.B. UN Human Development Index oder World Bank’s Political Stability Index). Beispiele attraktiver Frontier Markets sind Vietnam, Kasachs-tan und Peru. Sofern sich die geopolitischen Rahmenbedingungen günstig entwickeln, erwarten wir in diesen Frontier Markets für die nächsten Jahre und Jahrzehnte äusserst dynamische Ökonomien, welche vermehrt das Interesse der internationalen Investoren auf sich ziehen dürften. Bei einer rechtzeitigen Positionierung in attraktive Frontier Markets dürften Anleger vom Vorteil eines solchen frühzeitigen Einstiegs profitieren, da viele dieser Märkte bislang von Investoren und Finanzintermediären unbeachtet blieben oder gar unzugänglich waren.

Frontier Market Index

Der beste Weg, um sich das Potenzial der Frontier Markets zu erschliessen, führt über Investitionen in gelistete Unternehmen, welche einen Grossteil ihrer Erträge in Frontier Markets erwirtschaften und ihren Hauptsitz auch in den entsprechenden Frontier Markets haben. Entweder sind diese Unternehmen an den lokalen Aktienmärkten gelistet oder Investi-tionen sind via sogenannter American Depository Receipts (ADRs) möglich.

Mit der Lancierung des Credit Suisse Frontier Market Index wird die Partizipation am Wachstumspotenzial der Frontier Markets für jeden Aktieninvestor einfach zugänglich werden. Der Indexmethodologie folgend wird ein regelmässiges Rebalancing sicherstellen, dass der Index stets diejenigen Aktien beinhaltet, welche auch am meisten gegenüber dem Frontier-Markets-Wachstum exponiert sind. Sobald künftig ein gewisser Frontier Market das Entwicklungslevel der heutigen BRIC-Staaten erreicht, fallen die Aktien des entsprechenden Landes aus dem Index heraus und werden gegebenenfalls durch neue ersetzt.