Das Übernahmerennen um den französischen Reiseveranstalter Club Med geht weiter. Der chinesische Mischkonzern Fosun legte am Montag nach und erhöhte seine Offerte auf 23,50 Euro je Aktie, wie die französische Börsenaufsicht AMF bekanntgab.

Nun hat der italienische Konkurrent, Wirtschaftsmagnat Andrea Bonomi, bis zum 17. Dezember Zeit, eventuell noch nachzuziehen. Bislang hat Bonomi 23 Euro je Aktie geboten.

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Seit Mai 2013

Das Tauziehen ist das bislang längste Bietergefecht in Frankreich. Es begann schon im Mai 2013. Im Sommer diesen Jahres zogen sich die Chinesen zunächst zurück, änderten im September aber in letzter Minute ihre Meinung und stiegen doch wieder ein.

Club Med unterhält Ferien-Anlagen auf mehreren Kontinenten und hat unter anderem Ferien-Komplettpakete im Angebot. Zuletzt setzten ihm eine schwache Nachfrage in Europa, Unruhen im Nahen Osten sowie die in Westafrika grassierende Ebola-Seuche zu. Dies brockte Club Med im vergangenen Geschäftsjahr 2013/14 rote Zahlen ein.

Chinas Markt lockt

Die erhöhte Offerte von Fosun hatte am Markt keine Auswirkung auf den Aktienkurs von Club Med. Das Papier lag unverändert bei 23,90 Euro. Seit dem Beginn der Bieterschlacht hat es allerdings 70 Prozent an Wert gewonnen.

Beide potenziellen Käufer haben bereits angekündigt, Club Med auf dem rasant wachsenden chinesischen Markt voranbringen zu wollen. Fosun, das Chinas reichstem Mann Guo Guangchang gehört, hält 18,3 Prozent an dem französischen Konzern. Bonomi ist mit 18,9 Prozent beteiligt.

(sda/gku)